Kein anderer Fraktionschef im Deutschen Bundestag nutzte die Flugbereitschaft der Bundeswehr in der vergangenen Legislaturperiode so intensiv wie Friedrich Merz (CDU). Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Sören Pellmann hervor. Demnach flog Merz allein in den vergangenen zwölf Monaten elfmal mit Maschinen der Flugbereitschaft. Ziele waren unter anderem Brüssel, Paris, Tel Aviv sowie Rzeszow in Polen für einen Zwischenstopp auf der Weiterreise per Bahn nach Kiew.
Bundestags-Fraktionsvorsitzende sind zwar grundsätzlich zur Nutzung der Flugbereitschaft berechtigt, andere machten aber 2024 keinen Gebrauch von diesem Privileg. Insgesamt nutzte Merz 30 Mal die Bundeswehrflieger.
Es ist nicht das erste Mal, dass Hobby-Pilot Merz mit seinen Reisegewohnheiten für Diskussionen sorgt: Im Juli 2022 flog er mit seinem Privatflugzeug zur Hochzeit des damaligen Bundesfinanzministers Christian Lindner (FDP) auf die Nordsee-Insel Sylt. Auf heftige Kritik stieß im Juni 2023 ein achtminütiger und 111.000 Euro teurer Mitflug in einem Bundeswehr-Eurofighter über der Ostsee.