DK-Spezial: Alles, was ICH über die Schicksalswahl am Sonntag wissen muss!

Rund 59,2 Millionen Deutsche sind am Sonntag (23. Februar) zur Wahl des 21. Deutschen Bundestages aufgerufen. Der große Gewinner dieser vorgezogenen Neuwahl wird allen Umfragen zufolge die AfD sein. Die Demoskopen sagen der Alternative für Deutschland eine Verdoppelung ihres Wahlergebnisses von 2021 voraus. Der größte Wahlverlierer dürfte ebenfalls feststehen: die sogenannte „Kanzlerpartei“ SPD! Bitter: Deutschland droht eine noch linkere Regierung, als es die Horror-Ampel mit dem Mini-Korrektivfaktor FDP war. Lesen Sie in diesem DK-Spezial alles über die Schicksalswahl 2025.

Bis wann kann man seine Stimme abgeben?

Die Wahllokale sind am Wahlsonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Wer darf überhaupt wählen?

Bei der Bundestagswahl dürfen alle Deutschen wählen, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind. 16-Jährige dürfen anders als bei der Europawahl nicht abstimmen. Insgesamt sind rund 2,3 Millionen Erstwähler am Sonntag wahlberechtigt.

Vom Wahlrecht ausgeschlossen sind Personen, denen das Wahlrecht durch Richterspruch aberkannt wurde, zum Beispiel bei schweren Straftaten.

Wer wird eigentlich gewählt?

Gewählt werden die Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Deren Zahl ist künftig auf 630 beschränkt. 299 der Abgeordneten sind einem Wahlkreis in Deutschland zugeordnet (Direktmandate).

Wird bei der Bundestagswahl auch der künftige Bundeskanzler gewählt?

Der Bundeskanzler wird bei der Bundestagswahl nicht direkt gewählt, aber mittelbar schon. Denn: Gewählt wird der Kanzler (oder die Kanzlerin) von einer Mehrheit der Mitglieder des Deutschen Bundestages nach Koalitionsverhandlungen über eine Regierungsbildung – sofern keine Partei die absolute Mehrheit der Sitze erzielt. Das gab es in der Nachkriegsgeschichte bisher nur einmal 1957, als CDU und CSU unter Konrad Adenauer (CDU) ihr historisch bestes Wahlergebnis erzielten (50,2 Prozent).

Welche Parteien treten zur Bundestagswahl 2025 an?

Insgesamt treten 29 Parteien in einem Bundesland oder mehreren Bundesländern zur Wahl an, darunter  Freie Wähler und Kleinparteien wie die Volt Partei, das Bündnis Deutschland, die Tierschutzpartei, die Piraten.

Welche Bedeutung haben Erst- und Zweitstimme auf dem Wahlzettel?

Der Bundestag wird in einer Kombination von Mehrheits- und Verhältniswahl gewählt. Die Wählerinnen und Wähler haben deshalb zwei Stimmen. Mit der Erststimme wählen die Wahlberechtigten einen Kandidaten aus ihrem Wahlkreis für einen Sitz im Bundestag. Die  Zweitstimme entscheidet, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag bekommt. Sie gilt deshalb als die politisch wichtigere Stimme.

► Warum zieht nicht jeder Wahlkreisgewinner automatisch in das Parlament ein?

Bei der Bundestagswahl 2025 gelten erstmals die von der Ampel beschlossenen Änderungen der Wahlrechtsreform. Ziel der Reform war es, das Parlament zu verkleinern. Der Deutsche Bundestag war aufgrund von Überhang- und Ausgleichsmandaten in den vergangenen Wahlperioden immer größer geworden als es die ursprüngliche gesetzliche Regelgröße von 598 Sitzen vorsah. Zu Beginn der auslaufenden Legislaturperiode saßen 736 Abgeordnete im Bundestag. Mit dem neuen Wahlrecht wurde die Zahl der Sitze auf 630 begrenzt.

Wichtigste Neuerung ist die sogenannte Zweitstimmendeckung. Demnach können Parteien lediglich so viele Abgeordnete ins Parlament schicken, wie es ihrem Zweitstimmenergebnis entspricht. Ausgleichs- und Überhangmandate gibt es nicht mehr.

Für Parteien, die viele Direktmandate gewinnen, kann das bedeuten, dass nicht jeder Wahlkreissieger auch wirklich einen Sitz im Deutschen Bundestag bekommt. Beispiel: Stehen einer Partei aufgrund ihres Zweitstimmen-Ergebnisses zehn Sitze im Bundestag zu, aber gewinnen zwölf Kandidaten derselben Partei ihren Wahlkreis, dürfen nur zehn dieser Wahlkreiskandidaten tatsächlich in den Bundestag einziehen. Die beiden Direktkandidaten mit dem – im Vergleich aller Wahlkreiskandidaten der jeweiligen Partei – schlechtesten Wahlergebnis gehen leer aus.

Warum steht die AfD nur in Sachsen und Thüringen ganz oben auf den Wahlzetteln?

Die Reihenfolge der Parteien auf den Wahlzetteln ist gesetzlich geregelt. Laut Bundeswahlgesetz richtet sie sich nach dem Landesergebnis bei der letzten Bundestagswahl. 2021 war in Thüringen und Sachsen die AfD stärkste Kraft.

Wann steht das Wahlergebnis fest?

Die Wahllokale schließen am Wahltag um 18:00 Uhr. Exakt zu diesem Zeitpunkt veröffentlichen ARD und ZDF Wahlprognosen. Sie basieren auf Befragungen vor ausgewählten Wahllokalen unmittelbar am Wahltag. In der Regel liegen die Prognosen recht nah an den darauffolgenden Hochrechnungen und am späteren tatsächlichen Ergebnis.

Noch in der Wahlnacht meldet die Bundeswahlleiterin ein vorläufiges Wahlergebnis auf Basis der Meldungen der Landeswahlleitungen. Das endgültige Wahlergebnis wird vom Bundeswahlausschuss auf der Grundlage der Niederschriften aller Kreis- und Landeswahlausschüsse abschließend festgestellt. Dieses Ergebnis kann von dem am Wahlabend veröffentlichten vorläufigen Ergebnis geringfügig abweichen. Das amtliche Endergebnis wird erst etwa drei Wochen nach der Wahl veröffentlicht.

► Wie sehen die letzten Umfragen aus – wer muss zittern?

CDU und CSU liegen bei den Instituten weiter klar an der Spitze. Die Demoskopen sehen die Union, die bei der Wahl 2021 auf 24,1 Prozent gekommen war, jetzt bei 28 bis 32 Prozent. Die AfD kommt in den letzten Umfragen auf 20 bis 21 Prozent. Es folgen die Sozialdemokraten mit 14 bis 16 Prozent vor den „Grünen“ mit 12 bis 14 Prozent.

Mit Blick auf die kleineren Parteien dürfte es ein „Wahlkrimi“ werden: Hier sind die Ergebnisse nicht mehr ganz so zementiert wie noch vor wenigen Wochen.

Einen regelrechten Höhenflug in den Umfragen hat zuletzt Die Linke zu verzeichnen. Noch im Januar quasi abgeschrieben, scheint der Einzug der Kommunisten in den 21. Deutschen Bundestag jetzt relativ sicher zu sein. In den letzten Umfragen kommt die SED-Nachfolgepartei auf sechs bis acht Prozent.

Wackelkandidaten, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern könnten, sind das BSW von Sahra Wagenknecht (drei bis fünf Prozent) und die Lindner- FDP (vier bis 4,5 Prozent). Keine der sonstigen Parteien schafft es in den letzten Umfragen auf mehr als zwei Prozent.

Welche Koalitionen wären demnach möglich?

Wie eine künftige dann von der Union geführte Regierung aussieht, ist auf Basis der Umfragen völlig offen. Schwarz-„Grün“ ist zuletzt unwahrscheinlicher geworden. Ob es für ein Zweier-Bündnis Schwarz-Rot reicht, hängt wesentlich davon ab, wie viele Parteien letztlich ins Parlament einziehen.

Schaffen es BSW und/oder FDP doch noch in den Bundestag, könnte es für eine Zweier-Koalition von CDU/CSU und SPD nach dem aktuellen Stand knapp werden, weil dann die Schwelle für eine Mehrheit höher liegt. Dann käme wie bei der gescheiterten Ampel wieder nur ein chaotisches Dreierbündnis aus Union, SPD und „Grünen“ infrage. Eine konservativ-bürgerliche Koalition aus CDU/CSU und AfD hätte zwar eine satte Mehrheit und wäre die Rettung für Deutschland, sie scheitert aber an den „Brandmauer“-Ideologen in der Union.

WICHTIG: Umfragen haben eine Fehlertoleranz von bis zu drei Prozentpunkten nach oben und unten und damit einen relativ hohen Unsicherheitsfaktor. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. So waren laut ZDF-„Politbarometer“ wenige Tage vor der Wahl noch 27 Prozent der Befragten unentschlossen, welche Partei sie am Sonntag wählen wollen oder ob sie überhaupt zur Wahl gehen.

 

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