Woche der Entscheidung in Sachsen: Fällt Michael Kretschmer (CDU) am Mittwoch (18. Dezember) im Dresdner Landtag bei der Ministerpräsidenten-Wahl durch? Zwei Herausforderer laufen sich warm. Und es könnte eine Riesen-Überraschung geben!
In Sachsen haben sich CDU und SPD nach wochenlangen Verhandlungen auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Zehn Stimmen fehlen ihnen zur Mehrheit, regieren möchten sie trotzdem.
Für die Wahl am Mittwoch haben sich jedoch zwei Herausforderer in Stellung gebracht: der Partei- und Fraktionschef der AfD in Sachsen, Jörg Urban, und der direkt gewählte Abgeordnete Matthias Berger, der als Einzelkämpfer für die Freien Wähler im Landtag sitzt.
Beide haben angekündigt, gegen Michael Kretschmer antreten zu wollen. Beide sondieren im Hintergrund aus, mit welchen Stimmen sie in geheimer Wahl rechnen können. Beide halten sich offen, in welchem Wahlgang sie antreten werden.
AfD-Chef Urban: „Eine andere Politik ist möglich“
Jörg Urban sagte vor Journalisten, dass die AfD mit Abgeordneten aller Fraktionen im Gespräch sei. „Wenn es weiter auf eine Koalition aus CDU und SPD, mit Unterstützung von Links-Grün hinausläuft, dann sagen wir: Es ist eine andere Politik möglich. Dafür kann es Mehrheiten geben. Und dann werde ich natürlich auch antreten als Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten.“
Matthias Berger, langjähriger Oberbürgermeister der Stadt Grimma, glaubt nicht, dass die angestrebte Minderheitsregierung in Sachsen eine Chance hat. Er sagt mit Blick auf die Ministerpräsidenten-Wahl: „Ich traue mir das zu.“ Berger wirbt für eine sogenannte „Expertenregierung“. Politische Beobachter in Dresden schließen trotz aller Kungelei hinter den Landtags-Kulissen nicht aus, dass er im dritten Wahlgang das Rennen machen könnte – so wie einst Thomas Kemmerich (FDP) in Thüringen.