Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hat die Landtagswahl in der Steiermark haushoch gewonnen. Nach der Nationalratswahl im September setzen die national-konservativen Freiheitlichen unter Parteichef Herbert Kickl damit ihren Siegeszug in der Alpenrepublik fort. Bei der Landtagswahl in der Steiermark legte die FPÖ dem vorläufigen Ergebnis zufolge um sensationelle 17,5 Prozentpunkte 35 Prozent zu und belegt damit mit weitem Abstand den ersten Platz.
Die bisher zusammen mit der sozialdemokratischen SPÖ regierende konservative ÖVP kommt auf knapp 27 Prozent (minus neun Prozentpunkte). Die SPÖ verliert leicht und liegt bei 21 Prozent.
Bundespolitisches Stimmungsbarometer
Die Wahl in der Steiermark, dem nach Einwohnern viertgrößten Bundesland Österreichs, gilt als ein weiteres bundespolitisches Stimmungsbarometer. Der immense Zugewinn der FPÖ liegt im Trend auch der Landtagswahl Mitte Oktober in Vorarlberg, bei der sich die FPÖ auf 28 Prozent verdoppeln konnte. In der Steiermark werden FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek gute Chancen als Landeshauptmann (Ministerpräsident) einer Koalitionsregierung eingeräumt.
Auf Bundesebene dürfte dieser erneute Erdrutschsieg der Freiheitlichen den Druck auf das FPÖ-Verhinderungskartell aus ÖVP, SPÖ und liberalen Neos erhöhen, in Wien eine Regierungskoalition zu schmieden, um FPÖ-Chef Herbert Kickl als Bundeskanzler zu verhindern. Kickl wertete das Ergebnis in der Steiermark als bundespolitisches Signal gegen eine „Ampel-Koalition der Wahlverlierer“.