Brombeeren sind bekanntlich sauer – dementsprechend macht die geplante „Brombeer“-Koalition in Thüringen mit CDU und SPD viele Funktionäre und wohl noch mehr Wähler der Wagenknecht-Partei BSW richtig sauer!
Der Europaabgeordnete Friedrich Pürner kritisiert die Passagen zur Aufarbeitung der Corona-Hysterie: „Wir als neue politische Kraft haben es versäumt, unsere Akzente in diesem Papier zu setzen“, sagte er. Im Gespräch mit der „Berliner Zeitung“ forderte der Mediziner den Abbruch der Verhandlungen mit CDU und SPD.
Hessen-BSW fordert Nachverhandlungen
Immer klarer wird: Die machtgierige Kompromissbereitschaft der Thüringer Genossen bringt das BSW knapp ein Jahr nach dessen Gründung an den Rand der Spaltung! Oliver Jeschonnek, Parteichef in Hessen, sagt: „Als BSW-Mitglied, aber vor allem als Co-Landesvorsitzender bin ich mit der thüringischen Präambel nicht einverstanden.“ Den Unternehmer stört, dass sich das BSW in Thüringen nicht mit einer klaren Ablehnung der Stationierungspläne für US-Raketen durchsetzen konnte. „Schon heute fragen unsere Mitglieder und Unterstützer in Hessen zu Recht, was in Thüringen los ist. Ganz grundsätzlich müssen wir die friedenspolitischen Positionen einhalten, mit denen wir angetreten sind“, kritisiert der hessische BSW-Co-Vorsitzende und fordert Nachverhandlungen: „Diese Präambel sollte nachgeschärft werden, um für Klarheit zu sorgen.“
Kritik auch in Thüringen
Der Streit im BSW spitzt sich erkennbar zu einem offenen Machtkampf zwischen Parteigründerin Sahra Wagenknecht und der Thüringer BSW-Vorsitzenden Katja Wolf zu. An dessen Ende könnte ein Bruch mit dem Thüringer Landesverband bzw. auch eine Spaltung Partei stehen, heißt es in BSW-Kreisen. Auf Anfrage bestätigte ein Sprecher der Bundespartei, dass es auch in Thüringen „viel Kritik aus dem Kreis der Mitglieder am Vorgehen der Verhandler“ gebe.