Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder streiten an diesem Donnerstag (17. Oktober) auf einem Gipfel in Brüssel erneut über Auswege aus dem Migrationschaos. Derweil schafft Italien Fakten: Die ersten im Mittelmeer aufgegriffenen Flüchtlinge wurden bereits nach Albanien in ein Lager gebracht.
Es ist ein Novum im EU-Gezerre um einen Stopp der Masseneinwanderung: Als erstes EU-Land verfrachtet Italien männliche Migranten, die über das Mittelmeer gekommen sind, in Lager außerhalb der EU. Bereits 16 Männer aus Ägypten und Bangladesch kamen an Bord eines Marineschiffs in der kleinen Hafenstadt Shengjin an und wurden von Sicherheitskräften in das neue Aufnahmezentrum begleitet.
Später sollen die Migranten in das Hauptlager in Gjader im Landesinnern überführt werden. Dort will Rom exterritorial Asylanträge im Schnellverfahren prüfen lassen und Abschiebungen schneller abwickeln. Diejenigen, die Anspruch auf Asyl haben, werden nach Italien überstellt. Wer keinen Anspruch hat, soll in das jeweilige Herkunftsland zurückgeschickt werden.