Wieder einmal zeigt sich das Staatsversagen in der Migrations- und Asylpolitik auf nicht mehr zu überbietende groteske Weise. Und wieder einmal hätte man fast die Uhr danach stellen können: Ein gutes halbes Jahr nach seiner Abschiebung konnte ein berüchtigter Clan-Gangster unbemerkt nach Deutschland zurückkehren!
Khalil El Zein, verurteilter Betrüger und einer der zunächst Tatverdächtigen im spektakulären KaDeWe-Raub vor knapp zehn Jahren, ist weder in Deutschland! Laut „Bild“-Zeitung soll El Zein sich im Ankunftszentrum für Flüchtlinge in Berlin-Tegel gemeldet und einen Asylantrag gestellt haben.
Wie der 35-jährige Libanese erneut nach Deutschland einreisen konnte, ist unklar. Fest steht, dass er seinen Asylantrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stellte und direkt nach der Anhörung festgenommen wurde. Wenig später wurde der Verbrecher nach einem entsprechenden Gerichtsbeschluss wieder freigelassen.
Khalil El Zein, auch bekannt unter der Schreibweise Al Zein, gehört einer der berüchtigtsten arabischen Großfamilien in Deutschland an. Mehrere Mitglieder des Clans stehen seit Längerem wegen schwerer Straftaten unter Beobachtung von Polizei und Justiz.
Khalil galt bis 2016 als einer von fünf Tatverdächtigen im Fall des KaDeWe-Raubs im Dezember 2014, bei dem maskierte Räuber Schmuck im Wert von über 800.000 Euro gestohlen hatten. Obwohl ein Komplize ihn belastete, wurde Khalil freigesprochen.
2019 wurde der Libanese wegen Betrugs an einer Seniorin verhaftet, nachdem er sich mit Mittätern als Kriminalbeamter ausgegeben und Bargeld sowie Schmuck im Wert von mehreren Zehntausend Euro erbeutet haben soll. Wegen dieser und weiterer Straftaten wurde Khalil El Zein zu einer Haftstrafe verurteilt und schließlich in den Libanon abgeschoben.
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