Der Ukraine-Krieg war eines der Hauptthemen des ersten Fernsehduells in der vergangenen Nacht zwischen Donald Trump (Republikaner) und Kamala Harris (Demokraten). „Ich will, dass der Krieg aufhört, ich will Leben retten“, sagte Trump und betonte: „Es ist im besten Interesse der USA, diesen Krieg zu beenden.“
Ein kurzer Handschlag zur Begrüßung, dann ging es 90 Minuten lang zur Sache zwischen Donald Trump und Kamala Harris in Philadelphia.
Trump kündigte an, dass er im Falle seiner erneuten Wahl zum US-Präsidenten in zwei Monaten ein Friedensabkommen aushandeln werde, noch bevor er offiziell im Amt sei. Er warnte vor der Gefahr eines dritten Weltkrieges.
Harris konterte: Trumps Ukraine-Friedensplan komme einer Kapitulation vor Russland gleich. „Wenn Donald Trump Präsident wäre, säße Putin jetzt in Kiew“, sagte die Vizepräsidentin und behauptete, Trump lasse sich „von Diktatoren manipulieren“.
Trump entgegnete schlagfertig, der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán habe gesagt, er, Trump, sei die „am stärksten respektierte und gefürchteste Person der Welt“. Er, Trump, genieße das Vertrauen sowohl von Kreml-Chef Wladimir Putin als auch das des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj.
Im außenpolitischen Teil des insgesamt 90 Minuten langen Schlagabtausches ging es auch um den Nahost-Konflikt. Trump warf Harris vor, Israel zu hassen. Wenn sie gewählt würde, werde „Israel in zwei Jahren nicht mehr existieren“. Weitere Themen waren die Migrationspolitik und die Wirtschaftspolitik.
„Harris ist eine Marxistin“
Trump sagte, Kamala Harris sei eine „Marxistin“. Die Vize-Präsidentin habe gemeinsam mit US-Präsident Joe Biden für die höchste Inflation in der Geschichte des Landes gesorgt. Er hingegen werde neue Jobs schaffen und für eine „großartige Wirtschaft“ sorgen, wie er es bereits in seiner ersten Amtszeit getan habe, versicherte Trump. Er habe „einen brillanten und großartigen Plan“.
„Migranten essen unsere Haustiere“
Mit Blick auf die illegale Masseneinwanderung wiederholte der Republikaner: Harris und Biden hätten Millionen Menschen aus Gefängnissen und Psychiatrien ins Land gelassen. Es handele sich um gefährliche Kriminelle, die vor allem Hispanics und Afroamerikanern die Arbeitsplätze wegnehmen würden. Trump will erfahren haben, dass Migranten in Springfield im US-Bundesstaat Ohio angeblich Haustiere essen würden. „In Springfield essen sie die Hunde, die Leute, die hierhergekommen sind, sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben“, sagte Trump wörtlich.
Die 90-minütige Debatte wurde vom Sender ABC in Philadelphia ausgerichtet. Das Fernsehduell sollte das einzige bis zur Wahl am 5. November sein. Als möglich gilt aber, dass es im Oktober doch noch zu einem zweiten Schlagabtausch kommt.
Wenig überraschend: In ersten Blitzumfragen sahen US-Medien Kamala Harris als Gewinnerin des TV-Duells, nachdem sich auch Pop-Megastar Taylor Swift in der Nacht auf ihre Seite geschlagen hatte. In den aktuellen Wahlumfragen liefern sich beide Kontrahenten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Als entscheidend gelten bei der Wahl am 5. November die sogenannten Swing-Staaten.