Es brodelt in der deutschen Industrie: Tausende Mitarbeiter des Autozulieferers ZF protestieren gegen die Pläne des Konzerns, bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen (der Deutschland-Kurier berichtete). Allein am Hauptsitz in Friedrichshafen versammelten sich rund 3000 Menschen, um ein klares Zeichen zu setzen. »Wir machen diese Aktion, weil wir uns gegen diesen Frontalangriff auf die Belegschaften in Deutschland wehren müssen«, so ein Sprecher des Betriebsrats.
Auch in Saarbrücken und Mannheim schlossen sich die Beschäftigten an – die Forderung ist eindeutig: Stellenabbau zurücknehmen! Die Verantwortlichen bei ZF verweisen auf die schwierigen Rahmenbedingungen in der Automobilbranche, wie den schleppenden Fortschritt bei der E-Mobilität und hohe Produktionskosten in Deutschland. Doch für die Mitarbeiter ist das kein Trost – sie kämpfen um ihre Zukunft und die Arbeitsplätze im eigenen Land. Die Abbaupläne treffen besonders die Standorte in Deutschland, die sich der Konzern „schlanker“ wünscht.
Es droht der nächste Kahlschlag im deutschen Mittelstand. Während ZF die Umstrukturierung als notwendige Maßnahme zur Zukunftssicherung verteidigt, wehren sich die Mitarbeiter gegen den Ausverkauf ihrer Arbeitsplätze – ein weiteres trauriges Kapitel im Niedergang der deutschen Industrie.