In Rott am Inn macht die Bürgerinitiative „Rott rottiert“ Front gegen eine Migrantenunterkunft in der oberbayerischen Gemeinde. Vor einem halben Jahr hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) versprochen, die Einquartierung von mehr als 500 sogenannten Flüchtlingen zu verhindern. Wie versprochen, so gebrochen! Auch CSU-Legende Franz Josef Strauß, Ehrenbürger und lange Jahre Einwohner von Rott am Inn, „rottiert“ in seiner Gruft – und das nicht nur wegen der geplanten Unterkunft.
„Bürger haben Angst“, steht auf einem Protest-Plakat. Die Mitglieder der Bürgerinitiative „Rott rottiert“ sind auf der Zinne. Sie wenden sich dagegen, dass die oberbayerische Gemeinde mit einer Erstaufnahmeeinrichtung für rund 500 Migranten völlig überfordert ist.
„Menschenunwürdig“ und „in keinem Verhältnis zur Einwohnerzahl“ sei die geplante Unterbringung von insgesamt 506 sogenannten Flüchtlingen in der beschaulichen Gemeinde im Landkreis Rosenheim, heißt es auf der Website des Protestbündnisses.
Ein Migrant auf vier Einwohner
Tatsächlich zählt der Ortskern von Rott am Inn gerade einmal 2.200 Einwohner. Etwas mehr als 4.000 sind es, wenn man die Weiler und Höfe im Umkreis von fünf Kilometern mitrechnet.
„Rott rottiert“ beklagt, dass in dem kleinen Ort bereits 120 Flüchtlinge dezentral untergebracht seien. Gegen den Plan des Landrats, nun noch deutlich mehr Menschen in einer ehemaligen Produktionshalle unterzubringen, will man sich zur Wehr setzen. Denn dies bedeute ein „Bevölkerungswachstum von 25 Prozent über Nacht“. Demnächst werde dann auf vier Bürger ein Migrant kommen.
Söder (CSU) lässt die Bürger im Stich
Die Einwohner von Rott am Inn fürchten um „ihre Sicherheit, Existenz und ein friedliches Miteinander“. Deshalb wurde eine Petition mit zuletzt 4.427 Unterschriften gestartet. Die Bürgerwut richtet sich auch gegen Ministerpräsident Markus Söder.
Der CSU-Chef hatte den Anwohnern vor einem halben Jahr versprochen, dass er die Unterkunft verhindern werde – passiert ist bisher nichts. Am 9. September protestierten etwa 40 Mitglieder der Bürgerinitiative „Rott rottiert“ anlässlich der Jahrestagung des Deutschen Landkreistages vor dem bayerischen Kloster Seeon (Landkreis Traunstein). Auch Markus Söder war beim Landkreistag anwesend. Laut „Münchner Abendzeitung“ ließ sich der bayerische Ministerpräsident nicht blicken, um mit den verzweifelten Bürgern zu sprechen. Landrat Otto Lederer (CSU) kniff ebenfalls.
Auch Franz Josef Strauß „rottiert“
Nun: Rott am Inn ist nicht irgendeine Gemeinde in Oberbayern. Ihr Ehrenbürger, CSU-Legende Franz Josef Strauß († 1988), hat hier mit seiner Familie lange Zeit gelebt und in der Familiengruft am unteren Eingang zum alten Teil des Rotter Friedhofs neben seiner 1984 verstorbenen Frau Marianne seine letzte Ruhe gefunden. Es braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, dass der legendäre CSU-Politiker in seiner Grabkammer „rottiert“ – und das nicht nur wegen der geplanten Unterkunft, sondern wegen der linksgrün-woken Politik in Deutschland insgesamt!