Wie zu erwarten war, sickern immer mehr Details zum Messer-Blutbad von Solingen durch: Ein verletzter Zeuge gab an, den tatverdächtigen Halsstecher aus der Stadt zu kennen. Dieser sei ein Besucher der örtlichen Moschee. Er habe während des Terror-Angriffs „Allahu Akbar“ gerufen. Das berichtet „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf einen internen Polizeibericht. Die AfD kritisierte die zynischen Betroffenheits-Rituale der Altparteien.
In einem Bericht der Polizei Solingen, von dem „Welt am Sonntag“ nach eigenen Angaben „Kenntnis“ hat, soll es demnach wörtlich heißen: „Von einem bei der Tat verletzten Zeugen wurde angegeben, dass man den unbekannten Tatverdächtigen ,aus Solingen kenne’ und dieser auch Besucher einer örtlichen Moschee sei. Ein Zeuge berichtete, dass der Tatverdächtige bei seinen Tathandlungen ,Allahu Akbar’ gerufen habe.“
Die Polizei hatte bis Samstagabend (24. August) allerdings noch keine Täterbeschreibung veröffentlicht. Mehrere Messer sollen inzwischen sichergestellt worden sein und würden nun untersucht, hieß es.
Bundesweite Terror-Razzien
Nach dem Messer-Blutbad von Solingen mit bislang drei Toten und zuletzt vier um ihr Leben kämpfenden Verletzten laufen Polizeiaktionen in ganz Nordrhein-Westfalen und im gesamten Bundesgebiet. Das teilte der Leiter der Polizeiinspektion Düsseldorf, Thorsten Fleiß, bei einer Pressekonferenz mit.
Der Düsseldorfer Polizeichef sprach von „umfangreichen Durchsuchungsmaßnahmen, Ermittlungsmaßnahmen“, an denen auch „Bundesbehörden“ beteiligt seien.
Fest steht inzwischen: Beim Messer-Blutbad von Solingen mit bislang drei Toten und nach letzten Angaben vier lebensgefährlich verletzten Personen schließen die Ermittler eine terroristisch motivierte Tat nicht länger aus!
Am Samstag (24. August) informierten die Ermittler über ihre bisherigen Erkenntnisse – ohne allerdings „Allahu Akbar“-Rufe zu erwähnen, von denen „Welt am Sonntag“ erfahren haben will.
► Festgenommen wurde demnach ein Jugendlicher, der Tatverdächtige ist jedoch weiter auf der Flucht.
► Bei dem Messerangriff wurden ein 67-jähriger und ein 56-jähriger Mann sowie eine 56-jährige Frau getötet. Acht Menschen wurden verletzt, vier von ihnen nach letztem Stand schwer bzw. lebensgefährlich.
► Die Ermittler gehen derzeit von einem Täter aus. Die Staatsanwaltschaft schließt aber einen terroristischen Hintergrund nicht aus. Festgenommen wurde ein 15-Jähriger.
► Eine bislang unbekannte Person soll mit dem festgenommenen Jugendlichen laut Zeugenaussagen kurz vor dem Angriff über Absichten gesprochen haben, die zur Tat passen würden. Noch sei der Täter nicht ermittelt, betonte der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers bei einer Pressekonferenz in Wuppertal und erklärte: „Eine Motivlage konnten wir bisher auch nicht erkennen, wir gehen aber nach den Gesamtumständen davon aus, dass der Anfangsverdacht einer terroristisch motivierten Tat nicht ausgeschlossen werden kann.“
Der Generalbundesanwalt habe bereits zwei Vertreter entsandt. Eine Übernahme des Verfahrens komme in Betracht, sollten sich die Hinweise verdichten, so Caspers weiter.
Tatwaffe gefunden?
Die mutmaßliche Tatwaffe des Messerangriffs von Solingen sei in einem Mülleimer in der Innenstadt gefunden worden, hieß es in Medienberichten unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Derweil üben sich die Masseneinwanderungs-Apologeten in den üblichen Betroffenheits-Ritualen. Natürlich fehlt auch nicht die rituelle Warnung vor „Hass und Hetze“.
Kanzler scholzt: „Wir trauern um die Toten“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich – wieder einmal – bestürzt: „Wir trauern um die Toten. Wir bangen um die diejenigen, die noch um ihr Leben ringen in den Krankenhäusern.“ Der Täter müsse „rasch gefasst“ werden. Was denn sonst?
Selbstverständlich zeigte sich auch der Staats-Salbaderer Nr. 1. und frühere Linksextremist, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, erschüttert. Und selbstverständlich nutzte er die Gelegenheit, um erneut zu mahnen: „Stehen wir zusammen – gegen Hass und Gewalt“.
Ansonsten das übliche wohlfeile Betroffenheits-Bla-Bla: „Die schreckliche Tat von Solingen erschüttert mich, sie erschüttert unser Land“, erklärte Steinmeier. „Wir trauern um die Toten und bangen um die Verletzten, denen ich von Herzen Kraft und baldige Genesung wünsche.“
Wer noch fehlte
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) zeigte sich „tief erschüttert von dem brutalen und heimtückischen Anschlag in Solingen“. Auf X schrieb die Vertraute der früheren Masseneinwanderungskanzlerin Angela Merkel (CDU): „Meine Gedanken sind bei den Familien der Toten und den Verletzten, denen ich schnelle Genesung wünsche.“
CDU-Chef Friedrich Merz sülzte auf seinem Instagram-Account: „Der Anschlag von Solingen trifft uns mitten ins Herz.“ Und weiter: „Wir müssen zusammenstehen in diesen schweren Stunden für Nordrhein-Westfalen.“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die am späten Nachmittag in Solingen erwartet wurde, schrieb auf X: „Der brutale Anschlag auf das Stadtfest in Solingen erschüttert uns zutiefst. Wir trauern um die Menschen, die auf furchtbare Weise aus dem Leben gerissen wurden. Meine Gedanken sind bei den Familien der Getöteten und bei den Schwerverletzten.“
Alice Weidel (AfD): „Umdenken findet nicht statt“
Die AfD-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, Alice Weidel, kommentierte die Betroffenheits-Rituale auf X wie folgt: „Zur Regierungsroutine gewordene Phrase von ‚der vollen Härte des Gesetzes‘ aus dem Munde derer, die für die desolate Situation im Land verantwortlich sind, ist nur noch zynisch. Konsequenzen werden ausbleiben, Umdenken findet nicht statt. #Solingen“.
Auch der innenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Gottfried Curio, kritisierte die „zum besten gegebene Bausteinsammlung floskelhafter Allerweltsphrasen“.
Curio erklärte: „Wenige Tage nur nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte wegen Terrorgefahr und nach der Meldung von einer förmlichen öffentlichen ‚Hinrichtung‘ am Frankfurter Hauptbahnhof hat das von explodierender Messer-Kriminalität geschundene Land einen schweren Messer-Mehrfachmord zu beklagen. Drei Ermordete, etliche Schwerstverletzte hat der zunächst als ‚arabisch aussehend‘, dann als ‚südländisch‘ beschriebene Täter auf dem Gewissen. Bei der selbstverständlichen Trauer um die Opfer und dem Mitgefühl für Verletzte und Angehörige darf es nicht bleiben: Die ritualisierte Bekundung, ‚mit den Gedanken bei den Betroffenen zu sein‘, will lediglich – in Übernahme eines niemandem zustehenden nationalen Seelsorger-Amtes – die doch tatsächlich vorrangige Verpflichtung regierender Politiker beiseiteschieben.“
Diese Verpflichtung, so der AfD-Innenexperte weiter, würde nämlich fordern, „mit den Gedanken bei dem Entwurf einer besseren Politik zu sein: Einer Politik der maximalen Gewährleistung innerer Sicherheit, Null-Toleranz gegenüber einer explodierenden straßen-öffentlichen Gewaltkriminalität sowie einem offenen Blick auf die – dies alles erst ermöglichenden und verursachenden – falschen politischen Grundsatz-Entscheidungen.“
Da schau an: Solingens OB in Schleuser-Affäre verwickelt
Pikant: Der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) soll in die Machenschaften einer Schleuserbande verwickelt sein und ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt haben. Dabei geht es um eine Schleuserbande, die vor allem wohlhabende Chinesen nach Deutschland gebracht und ihnen hier Aufenthaltsgenehmigungen besorgt haben soll. Medienberichten zufolge soll es einen Zusammenhang mit Parteispenden an die SPD aus den Jahren 2019 und 2020 geben. Seinerzeit wurden 20.000 Euro an die SPD überwiesen. Auch die NRW-CDU soll Spenden aus Schleuser-Quellen erhalten haben.
Last not least: Erwartungsgemäß ist die groteske Debatte neu entbrannt, ob es sechs Zentimeter weniger von 12 Zentimetern bisher erlaubter Klingenlänge sein sollen/dürfen.