Alle Umfragen sagen der AfD bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen am 1. September ein fulminantes Ergebnis voraus. Jetzt bringt eine neue Umfrage die von CDU-Chef Friedrich Merz errichtete „Brandmauer“ zur AfD gewaltig ins Wanken: Knapp die Hälfte der CDU-Mitglieder ist dagegen, eine Zusammenarbeit beider Parteien kategorisch auszuschließen.
Zweieinhalb Wochen vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen würden 45 Prozent der CDU-Mitglieder einer Umfrage zufolge eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht vollkommen ausschließen. Auf die Aussage: „Die CDU sollte auf allen politischen Ebenen jede Zusammenarbeit mit der AfD ausschließen“, antworteten sie laut einer Forsa-Erhebung im Auftrag des linksgrünen Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND): „Nein, sie sollte zumindest in den ostdeutschen Ländern und Kommunen von Fall zu Fall mit der AfD zusammenarbeiten.“ Unter den ostdeutschen Mitgliedern halten sogar 68 Prozent (!) der Befragten eine Zusammenarbeit mit der AfD für denkbar.
Die CDU hat Koalitionen oder ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit der AfD und der Linkspartei per Parteitagsbeschluss („Brandmauer“) ausgeschlossen. Allerdings: Auf Basis der aktuellen Umfragen, die der AfD in Thüringen und Sachsen Ergebnisse von 30 Prozent und mehr voraussagen, dürfte es in beiden Ländern schwierig werden, Koalitionen zu bilden.
CDU-Spitze hofft auf Wagenknecht
Die Frage, ob die CDU auch mit der Wagenknecht-Partei BSW jede Zusammenarbeit ausschließen sollte, bejahen 43 Prozent der Mitglieder. 52 Prozent sagen aber, sie sollte in einigen ostdeutschen Ländern eine Koalition mit dem BSW bilden. Die restlichen Befragten antworteten mit „weiß nicht“.
Im Interview mit n.tv schloss der stellvertretende Unions-Fraktionschef Torsten Frei (CDU) Koalitionen mit AfD und Linkspartei aus, bezeichnenderweise aber nicht mit dem „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW). Im Klartext: Wer BSW wählt, könnte am Ende CDU kriegen!
Immer klarer wird damit, dass Sahra Wagenknecht nichts anderes ist als ein „Trojanisches Pferd“ der Altparteien, auch wenn die „Chanel-Marxistin“ vor den Wahlen aus taktischen Gründen jede Festlegung vermeidet.