Der Messer-Terrorist von Solingen war offenbar sehr genau darüber informiert, wie er das ineffektive deutsche Asylsystem austricksen konnte. Scheibchenweise sickern immer mehr unglaubliche Details aus den inzwischen vom Generalbundesanwalt gesperrten Ermittlungsakten durch. Es verdichtet sich der Eindruck, dass die Flüchtlingsindustrie dem Syrer geholfen haben könnte, 2023 seiner Abschiebung zu entgehen.
Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll der Syrer Issa al Hasan (26) alles versucht haben, um in Deutschland bleiben zu können. Dabei habe er sich anwaltlich beraten lassen, um Abschiebefristen zu umgehen.
▶ So habe der Syrer während seines Asylverfahrens zunächst angegeben, er habe einen in Deutschland lebenden Onkel – offenbar in Unkenntnis, dass dieser, wenn er existieren sollte, kein Bleibegrund gewesen wäre, weil nicht zur „Kernfamilie“ zählend.
▶ Als die zuständige Ausländerbehörde Bielefeld versuchte, al Hasan in seiner Unterkunft in Paderborn anzutreffen, soll der Syrer nicht anwesend gewesen sein. „Er wusste genau, wann er nicht da sein sollte“, zitiert „Bild“ Behördenkreise.
Ein zweiter Versuch, ihn zu stellen, habe nicht stattgefunden. Deshalb habe der Syrer als „nicht untergetaucht“ gegolten. Nur dann hätte die Abschiebefrist von sechs auf 18 Monate verlängert werden können. Doch weil es offenbar keine weiteren Abschiebeversuche gab, lief die Frist nach sechs Monaten ab.
▶ Issa al Hasan wusste wohl auch genau, wann die sechsmonatige Abschiebefrist abgelaufen war: Vier Tage nach Ablauf soll sich der Syrer bei den Behörden gemeldet und eine früher gestellte Klage gegen die Abschiebung zurückgenommen haben. Weil der Messer-Killer eine Anwältin hatte, gehen die Behörden laut „Bild“ davon aus, dass sie ihrem Mandanten erklärt habe, wie die Abschiebung durch einfaches Abwarten zu verhindern sei und wann die Frist ende.
Unklar soll noch sein, wer dem Messer-Killer die Anwältin besorgte. In Ermittlerkreisen werde vermutet, dass ein „Flüchtlingsrat“ dem Syrer geholfen haben könnte, einen Rechtsbeistand zu finden, um die Abschiebung zu verhindern, schreibt „Bild“.
Inzwischen hat die Terror-Organisation „Islamischer Staat“ (IS) ein Foto veröffentlicht, das den Syrer als einen der Ihrigen zeigen soll. DNA-Spuren an der Tatwaffe sollen mit den Proben von al Hasan übereinstimmen.