Mittels verfälschter Dokumente sollen sich Hunderte Menschen im Libanon Visa für Deutschland verschafft haben. Zwei Mitarbeiter am Goethe-Institut in Beirut, das Bundesaußenministerin Annalena Baerbock „Grüne“) untersteht, machten es möglich.
Laut Medienberichten unterliefen die Betrüger die Bestimmungen zum Nachzug von Familienmitgliedern. Dafür müssen die Antragssteller neben anderen Dokumenten einen Sprachnachweis bei den deutschen Visastellen vorlegen. Ausgestellt wird so ein Nachweis vom Goethe-Institut, das als deutsche Kultureinrichtung im Ausland zum Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes gehört.
In der libanesischen Hauptstadt Beirut wurden Sprachzertifikate in 449 Fällen verfälscht. Den Visa-Betrug bestätigten das Goethe-Institut und das Außenamt von Annalena Baerbock („Grüne“) der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ).
Die beiden Mitarbeiter am Goethe-Institut haben demnach Punktzahlen nicht bestandener Tests nachträglich manipuliert und die zu Unrecht ausgestellten Sprachzertifikate teuer verkauft. Das funktionierte so lange, bis der Visastelle in der deutschen Botschaft im Libanon auffiel, dass das Sprachniveau eines Antragstellers viel schlechter war, als im Zertifikat angegeben.
„Wir gehen davon aus, dass zwei Mitarbeitende mit krimineller Energie zusammengearbeitet haben und so die Sicherheitsschranken des Goethe-Instituts umgehen konnten“, sagte eine Sprecherin des Goethe-Instituts zur FAZ.