Wenn kleine Lichter zu weit nach oben kommen, steigt ihnen die Höhenluft schnell mal zu Kopf. Beim „grünen“ Landwirtschaftsminister Cem Özdemir ist das erkennbar zum Dauerzustand geworden. Gerade hat er es einem dieser frechen Untertanen mal wieder so richtig gezeigt: 600 Euro „Schmerzensgeld“ und 800 Euro Abmahnkosten muss ein mittelloser Mann bezahlen, weil er auf Facebook ein Özdemir-Video mit „Drecksack“ kommentiert und damit den Herrn Minister „beleidigt“ hat.
Was für ein Triumph für den Gastarbeitersohn aus der württembergischen Provinz, dem Sozialpädagogendiplom, eine volltönende Baritonstimme und der frühzeitig ausgenutzte Migrantenbonus die Tür zur Karriere bei den „Grünen“ geöffnet haben. Die hat ihn immerhin ins Bundeskabinett gehievt, aus wenn sie zunächst nicht ganz geradlinig verlief.
Nach dem Schnellstart in den Bundestag musste er wegen der Flugaffäre gleich wieder eine Auszeit nehmen, weil er dienstliche Lufthansa-Bonusmeilen privat genutzt hatte. Aber das war damals, vor mehr als zwanzig Jahren, als die etablierten Medien noch kritisch mit Politikern umgingen. Der neuen „grünen“ Nomenklatura von der Generation Annalena kann man wahrscheinlich gar nicht mehr erklären, wo da überhaupt ein Problem sein soll.
Heut redet keiner mehr von solchen Petitessen und auch nicht davon, dass „der Cem“ zwar immer eifrig dabei war, wenn Posten verteilt wurden, ansonsten aber nicht der Fleißigste gewesen sein soll, weder im Bundestag noch im Zwischenparkplatz EU-Parlament.
Jetzt ist nämlich fleißig, nicht nur beim Anzeigenschreiben gegen den unbotmäßigen gemeinen Mann aus dem Pöbel da unten, sondern auch beim Erfinden von Vorschriften und Verboten. Emsig werkelt er an der Errichtung einer Ernährungsdiktatur. Höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch, Zuckersteuer, Werbeverbote für Süßigkeiten und „ungesunde“ Lebensmittel, staatliche Rezeptvorgaben für Pizza und Fertiggerichte –Özdemirs Ministerium ist unermüdlich im Produzieren von unsinnigen Vorschriften und Gängeleien.
Nicht einmal die eigenen Mitarbeiter schont der militante Vegetarier Özdemir. Fleischhaltiges gibt es auf Einladungen und Empfängen nicht mehr; die Gäste kriegen nur Grünzeug. Im Sommer letzten Jahres kam die Meldung, dass das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Kantine schließen musste, weil sich kein Öko-Koch fand, der den Laden nach Özdemirs rigiden Vorgaben betreiben wollte.
Wenn dem Minister gerade keine neuen Verbote einfallen, sorgen seine Staatssekretärinnen – zwei „grüne“ Hardcore-Funktionärinnen aus der dogmatischen Bio-Öko-Sektenszene – für neue Ideen. Die „grüne“ Lobby-Krake „Agora Agrar“, die analog zur „Agora Energiewende“ im Hintergrund die Strippen für die Zerstörung der konventionellen Landwirtschaft und für vegane Ernährungsdiktate zieht, sitzt bei Özdemir immer mit am Tisch.
Mit einem engmaschigen Netz von ausgefeilten Schikanen treibt Özdemirs Ministerium die Land- und Forstwirtschaft systematisch in den Wahnsinn. Laufend neue Vorschriften, Dokumentationspflichten, Anbaukontrollen mit Orwellschen Methoden, horrende Bußgelder, alles mit dem Ziel, die Fleischproduktion herunterzufahren, Bioanbau zu privilegieren und mit weltfremden „Klimaschutz“-Auflagen den Bauern die Arbeit unmöglich zu machen und die kleinen Landwirte in die Betriebsaufgabe zu zwingen.
Mit seiner ökoautoritären Herrenmenschen-Attitüde hat Cem Özdemir es binnen kurzem geschafft, sich bei Landwirten, Waldbauern, Forstleuten, Jägern, Fleischwirtschaft, Lebensmittelherstellern – kurzum, bei allen außerhalb der verhätschelten Öko-Nische – so richtig unbeliebt zu machen. Ein schwäbischer Brauereibesitzer hat sich Anfang des Jahres sogar den Besuch des Ministers – sonst ein Höhepunkt im Kalender eines jeden wackeren Mittelständlers – ausdrücklich verbeten.
Das stört den Gernegroß im Grunde nicht; wenn Bürger ihm auf der Straße widersprechen, putzt er sie schon mal mit „Halten Sie bitte die Fresse! Danke, ich red’ grade. Bitte Maul halten!“ herunter. Und wenn die Landbevölkerung ihn beim Wahlkampf in Bayern ausbuht, wenn Bauern wütende Briefe schreiben und ihn bei ihren Protestaktionen auspfeifen, dann ist für den „Grünen“ klar: Das müssen „Rassisten“ sein, die ein Problem mit dem „Ö“ in seinem Namen haben und nicht etwa mit seiner miserablen und ruinösen Politik.
Taktisch zurückrudern musste er dann doch ein Stückchen angesichts der Bauernproteste Anfang des Jahres. Özdemir tat kurz mal so, als wäre er in der Bundesregierung gegen die Mehrbelastungen für die Landwirte gewesen, obwohl die von seinem eigenen Ministerium vorgeschlagen worden waren.
Dank der „Correctiv“-Kampagne um angebliche „Deportationen“, die den Bauernaufstand aus den Schlagzeilen verdrängte, musste er diese Lüge nicht weiterspinnen. Eins hat ihn nämlich an den ständigen Protesten gegen seine Politik schon gestört: Sie passten nicht so recht zu seinem nächsten großen Plan, demnächst den „grünen“ Maoisten Winfried Kretschmann als Ministerpräsident von Baden-Württemberg zu beerben.
In knapp zwei Jahren, im Frühjahr 2026, wird im Südwesten wieder gewählt. Die Schwaben, Badener und Kurpfälzer freuen sich bestimmt schon mächtig auf die Aussicht, sich demnächst von einem kontrollierwütigen Zaunkönig vorschreiben zu lassen, was sie noch essen dürfen.