Der Generalvikar des katholischen Bistums Trier Ulrich Graf von Plettenberg ruft zur Übernahme von Patenschaften für das „humanitäre“ Schleuserschiff „Sea-Eye 5“. Das als „Seenot-Rettungsschiff“ etikettierte und von der Regensburger Organisation „Sea Eye“ betriebene Schiff soll illegale Migranten vor der libyschen Küste aufnehmen und nach Europa transportieren.
Die „Patenschaften“ sind für die Kosten des laufenden Betriebs der „Sea Eye 5“ gedacht. Den Kaufpreis von insgesamt 465.000 Euro hat das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiierte Vereinsbündnis „United4Rescue“ finanziert.
Vorstandsmitglied von „United4Rescue“, das laut Haushaltsplanung bis 2026 mit insgesamt acht Millionen Euro aus dem Etat des „grün“ geführten Bundesaußenministerium gefördert werden sollte, ist der evangelische Theologe Thies Gundlach, Lebensgefährte der „grünen“ Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt.
Die Bezeichnung „Seenotrettung“ für die Tätigkeiten von Vereinen wie „Sea Eye“ ist irreführend. „Seenotrettung“ würde bedeuten, vor der libyschen Küste aufgegriffene Schiffbrüchige in den nächsten Hafen in Libyen zu bringen und nicht, sie über hunderte Kilometer nach Europa zu schleusen.
Das Vorgängerschiff „Sea Eye 4“ wurde im März 2024 von den italienischen Behörden für sechzig Tage festgesetzt, weil die Organisation die Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache verweigert und aufgebrachte Migranten in Italien abgesetzt statt nach Libyen zurückgebracht hatte.
Eigenen Angaben zufolge hat das Bistum Trier bereits 2021 mit weiteren Bistümern die Überführung der „Sea-Eye 4“ mitfinanziert. Man wolle mit der fortgesetzten Unterstützung des Vereins Sea-Eye „ein deutliches Zeichen gegen die vor allem von rechten Parteien propagierte Abschottungspolitik Europas setzen“, erklärt Generalvikar von Plettenberg.