Die Avocado-Union (außen schwarz, innen „grün“) freut sich über einen unerwarteten Zugang in ihrer Bundestagsfraktion: Mit Riesen-Hallo und frenetischem Beifall wurde die „Grünen“-Überläuferin Melis Sekmen (30) in dieser Woche von der CDU/CSU- Bundestagsfraktion begrüßt.
Schon bevor sie von Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) persönlich herzlich willkommen geheißen wurde, hatte sich in der Fraktion eine Traube aus Gratulanten um die frisch gebackene CDU-Abgeordnete gebildet. Darunter der Niedersachse Tilman Kuban, Baden-Württembergs Landesgruppenchef Andreas Jung, Wirtschafts-Expertin Julia Klöckner und Philipp Amthor: „Willkommen im Club“, „So sieht man sich wieder“, „Herzlichen Glückwunsch“.
„Sodele, da bin ich“, eröffnete die aus Mannheim stammende „Grünen“-Überläuferin mit türkischen Wurzeln ihre Vorstellung. Sie freue sich auf das, was jetzt komme.
Ihren Wechsel zur Union begründet die Ex-„Grüne“ vor allem mit der Wirtschaftspolitik der Ökosozialisten: „Ich bekenne mich zur sozialen Marktwirtschaft.“ Zudem sei ihr ein Punkt immer wichtig gewesen: der Politikstil. „Wir müssen unsere Meinung sagen, ohne gleich in Schubladen gesteckt zu werden.“
Ein Schelm, der für den Fraktionswechsel auch andere Gründe vermuten könnte – etwa, dass angesichts des Absturzes der Ökosozialisten in den Umfragen viele „Grünen“-Abgeordnete spätestens 2025 nicht mehr in den Deutschen Bundestag zurückkehren dürften. Dem Vernehmen nach soll Melis Sekmen von Merz die Zusage bekommen haben, in Mannheim CDU-Direktkandidatin zu werden.