Ein jahrelang vom Verfassungsschutz beobachteter Verein plant im baden-württembergischen Mannheim eine Moschee – in der Stadt, die gerade erst von einem blutigen islamistischen Terror-Anschlag heimgesucht wurde. Der CDU-OB begrüßt das Projekt. Anwohner fürchten um ihre Sicherheit.
Gegen den Plan des „Islamischen Arbeitervereins“, im Mannheimer Stadtteil Käfertal eine Moschee zu bauen, regt sich scharfer Protest der Anwohner. Der Verfassungsschutz hatte die Gemeinde jahrelang beobachtet, weil salafistische und islamistische Thesen gepredigt und in sozialen Netzwerken geteilt wurden.
Dennoch will Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht dem Moschee-Projekt keine Steine in den Weg legen. Auf einer von ihm einberufenen Bürgerversammlung mit 300 aufgebrachten Anwohnern im Februar begrüßte der CDU-Politiker, dass der Verfassungsschutz seine Einschätzung des Moschee-Vereins inzwischen revidiert habe. Der Vorstand des Vereins habe sich angeblich „glaubhaft von extremistischem Gedankengut distanziert“. Freier Religionsausübung wolle er sich als OB nicht in den Weg stellen, sagte Specht.
Teilnehmer der Versammlung hingegen sorgen sich, wie sie immer wieder betonten, um ihre Sicherheit. Die Moschee soll neben einem Gebäude errichtet werden, das der „Islamische Arbeiterverein“ kürzlich gekauft hatte. Im Erdgeschoß war bisher ein „Netto“-Supermarkt eingemietet, dem die Muslime gekündigt haben.