Die Mehrheit der rund 100.000 allein in diesem Jahr schon wieder nach Deutschland eingereisten Asylmigranten hat keine Identitätsnachweise vorgelegt. Laut einer Auswertung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) kamen 57 Prozent aller volljährigen Asylantragsteller im laufenden Jahr ohne Papiere nach Deutschland – deutlich mehr als im Vorjahr mit 48 Prozent!
Die angeführten Gründe für die fehlenden Identitätspapiere – wie spontane Fluchten nach Bombenangriffen oder fehlende Ausstellung von Ausweisen in den Herkunftsstaaten – erscheinen Fachleuten besonders bei türkischen Asylbewerbern wenig plausibel. Türkische Asylbewerber stellen nach Syrern und Afghanen die drittgrößte Gruppe der Ankömmlinge. Auch sie legten in diesem Jahr zu 57,5 Prozent keine Papiere vor, mit denen das BAMF sie hätte identifizieren können. Dabei ist in der Türkei die Registrierung jedes Neugeborenen zwingend vorgeschrieben. Nur mit einer Geburtsurkunde oder einem „Nüfus“, einer Art Personalausweis, ist der Zugang zu Schulen und Gesundheitsversorgung möglich.