Die Profit-EU-re, Teil 4 der DK-Serie zur Europawahl über Gier-Bonzen, Altparteien-Versager und System-Günstlinge. Manfred Weber (CSU) ist der Prototyp des aalglatten Brüsseler Karrieristen. Ein Parade-Bonze, wie er im Buche steht!
Eurobonzen-Album, Blatt 4: Manfred Weber (CSU) – Ein Intrigant für alle Fälle
Beim Versuch, sich das Paradestück eines EU-Karrieristen vorzustellen, kommt allemal eine Figur wie Manfred Weber heraus. Der CSU-Parteivize, der sich zum Partei- und Fraktionsvorsitzenden der EVP hochgearbeitet hat, des EU-weiten Zusammenschlusses christdemokratischer und pseudokonservativer Parteien, hat auf seinem Weg nach oben so gut wie jede Position und auch ihr Gegenteil schon vertreten.
Das Geschwurbel auf seinen Selbstdarsteller-Seiten über Heimat und Bayern und Identität kann man getrost knicken. Weber ist Eurokrat und EU-Profiteur und jederzeit bereit, den demokratischen Nationalstaat der Deutschen und die Interessen der deutschen Bürger und Wähler für seine EU-Karriere zu opfern.
Geht es nach ihm, fallen außenpolitische EU-Entscheidungen mit Mehrheit über die Köpfe der entmachteten Nationalstaaten hinweg. Die NordStream-Erdgasleitung, ein Wohlstandsgarant für die auf günstige und verfügbare Energie angewiesene deutsche Volkswirtschaft, wollte Weber schon lange vor dem Ukraine-Krieg kappen und versprach bereits 2019 der polnischen Presse, „alles“ dafür zu tun.
Manfred Weber wünscht sich, wie alle Eurobonzen, den von demokratischer Legitimation in den Nationalstaaten losgelösten EU-Superstaat, am liebsten mit sich selbst an der Spitze. Im ersten Anlauf hat das noch nicht geklappt. Vor fünf Jahren, zur EU-Wahl 2019, war er zwar „Spitzenkandidat“ der EVP, aber zum Kommissionspräsidenten machten die Euro-Kungelrunden dann doch nicht ihn, sondern die von Merkel protegierte Ursula von der Leyen, die vor Untersuchungsausschuss und Korruptionsvorwürfen im eigenen Land in Sicherheit gebracht werden durfte.
Auf EU-Ebene hat von der Leyen dann bekanntlich eine noch breitere Spur von Inkompetenz und Korruption gezogen. Was einen Manfred Weber nicht davon abhält, alle Register zu ziehen, um Bündnisse für die Wiederwahl der Euro-Skandal-Königin zu schmieden. Dabei jongliert er mit so vielen Bällen gleichzeitig, dass selbst altgediente Beobachter schon mal den Überblick verlieren.
Weil inzwischen auch Manfred Weber gemerkt hat, dass Massenmigration und Deindustrialisierung die Leute derzeit mehr beschäftigen als Klimawahn und „grüne“ Hirngespinste, suggeriert der EVP-Chef Wendebereitschaft: Das Verbrennerverbot soll jetzt doch wieder gekippt werden, und der mit großem Brimborium beschlossene „Asylpakt“, der wenn überhaupt nur für einen kleinen Bruchteil der illegalen Migranten überhaupt anwendbar ist, könne die Massenmigration beschränken.
Klingt erstaunlich, denn CDU und CSU haben uns das alles ja erst so richtig eingebrockt und all die Jahre brav mitgetragen und mitbeschlossen. Das Verbrennerverbot hat von der Leyen selbst maßgeblich durchgedrückt, und jetzt sollen wir Weber glauben, das könne wieder rückgängig gemacht werden? Und Weber, der 2018 noch mit „Umsiedlungsprogrammen“ afrikanische Migranten nach Europa holen wollte, will jetzt auf einmal Migration verhindern?
Ist ja auch alles nicht so ernst gemeint, signalisiert Weber den „Grünen“, die er für die Wiederwahl von der Leyens irgendwie noch zu brauchen meint. Oder eben, wenn die vielfach kompromittierte Kommissionspräsidentin doch noch abgesägt werden sollte, um sie selber zu beerben. Ans Eingemachte, an strikte Grenzkontrollen und Zurückweisungen etwa oder ans Abstellen von Deutschlands sozialstaatlicher Dauereinladung an die Wirtschaftsmigranten dieser Welt, will auch Manfred Weber nicht gehen.
Und schon gar nicht mit den politischen Kräften zusammenarbeiten, mit denen er das auch durchsetzen könnte. Um auch gar keinen Zweifel an seinen Sympathien für die „Grünen“ zu lassen, beschwört Manfred Weber bei jeder Gelegenheit die „Brandmauer“ zur AfD und erklärt im besten „Grünen“-Jargon die einzige echte Oppositionspartei in Deutschland zur „Neonazi-Partei“.
Karrierist Weber bleibt schon auf Linie. Seine Version eines EU-Superstaats ist eine gruselige Vorstellung. Er wünscht sich eine „europäische Armee“, um anstelle der USA Weltpolizist zu spielen, und eigene Atomwaffen, ist ein Befürworter von Internet-Zensur und Klarnamenpflicht auf Plattformen und sozialen Medien, wünscht sich ein „europäisches FBI“, um unter dem Vorwand der Schwarzgeldbekämpfung noch mehr Eingriffsmöglichkeiten zu schaffen, und natürlich befürwortet er den raschen EU-Beitritt der Ukraine, als gäbe es im Brüsseler Apparat nicht schon genug Milliardengräber für Subventionen und Umverteilungsgelder.
Vielleicht hat er aber bald auch schon wieder neue bunte Beruhigungspillen parat, so wie vor ein paar Jahren die in Aussicht gestellte kostenlose europäische „Inter Rail“-Eisenbahnnetzkarte für alle jungen Erwachsenen in der EU. Darf ruhig ordentlich Steuergeld kosten, wenn es dem Manfred Weber nur zu einem weiteren Karriereschritt verhilft. Das einzige, worauf die Wähler sich bei diesem mit allen Wassern gewaschenen EU-Profiteur verlassen können, ist, dass sie sich auf seine Versprechungen besser gar nicht erst verlassen.