Die AfD-Spitze strebt einen Austritt aus dem europäischen Parteienverbund ID an. Das hat der Bundesvorstand beschlossen. Entsprechende Informationen des ARD-„Hauptstadtstudios“ wurden der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigt. Die AfD zieht damit die Konsequenzen auch aus dem von Frankreich und Italien betriebenen Ausschluss der AfD-Delegation aus der ID-Fraktion im Europaparlament.
Die ID („Identität und Demokratie“) ist ein Zusammenschluss national-konservativer Parteien in Europa. Der AfD-Vorstand beschloss dem Vernehmen nach, dem Bundesparteitag am Wochenende in Essen zu empfehlen, aus dem ID-Bündnis insgesamt auszusteigen.
Für das Delegiertentreffen liegt bereits ein Antrag verschiedener AfD-Mitglieder vor, der ebenfalls in diese Richtung zielt. In Parteikreisen wird der Beschluss des AfD-Bundesvorstandes als eine Stärkung für den Europa-Spitzenkandidaten Maximilian Krah gewertet, der seiner Partei empfohlen hatte, sich nicht länger von Marine Le Pen (Frankreich) und Georgia Meloni (Italien) auf der Nase herumtanzen zu lassen.
Laut AfD-Chefin Alice Weidel soll jetzt ausgelotet werden, welche Optionen es für andere Zusammenschlüsse im neu gewählten Europaparlament gibt. In Brüssel wird über eine neue „Souveränisten“-Fraktion zusammen mit patriotischen Parteien aus Osteuropa spekuliert.