Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und CDU-Chef Friedrich Merz haben sich mit Blick auf die näher rückenden Landtagswahlen in Ostdeutschland aus ihrer Sicht besorgt geäußert. Scholz nannte die Vorstellung, dass es einen AfD-Ministerpräsidenten geben könnte, „sehr bedrückend“. Umfragen, denen zufolge die SPD im Osten teilweise nur noch bei sieben Prozent liegt, kommentierte Scholz mit den Worten: „Da ist was los. Und ich finde, da darf man nicht drumherum reden.“
Viele Menschen in Ostdeutschland, analysierte der Kanzler durchaus zutreffend, seien mit der Unterstützung der Ukraine und den Sanktionen gegen Russland nicht einverstanden – „das schlägt sich auch in Wahlergebnissen nieder“, sagte Scholz zum Auftakt der Sommerinterview-Reihe in der ARD. Es gebe aber „nicht die Alternative, dass wir das ändern“, betonte der Kanzler, der ebenso wie Merz der Ukraine weiterhin unverbrüchliche Waffenbrüderschaft zusicherte.
Angesichts der sich abzeichnenden Erdrutsch-Siege der AfD in Thüringen und Sachsen (1. September) sowie in Brandenburg (22.September) bettelte Merz im ZDF um Stimmen von Ampel-Anhängern. Diejenigen, die erwägen, SPD, FDP oder Grüne zu wählen, „die allesamt einstellig sind und möglicherweise alle drei unter fünf Prozent bleiben, kann ich nur bitten, jetzt in dieser Situation die CDU zu wählen“, sagte der Unionspolitiker.