Immer mehr Unternehmen in Deutschland geben auf, die Zahl der Firmenpleiten explodiert! In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres meldeten 5.209 Unternehmen Insolvenz an, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren gut ein Viertel (26,5 Prozent) mehr als im Vorjahresquartal.
Der Trend zeigt weiter nach oben: Im Mai 2024 wurden 25,9 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt als ein Jahr zuvor. Seit Juni 2023 seien damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten, so die Wiesbadener Statistiker. Die Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein.
„Es gibt keine Anzeichen für eine Trendwende. Denn eine schwache Binnenkonjunktur und handfeste strukturelle Herausforderungen halten die Wirtschaft weiterhin im Griff“, analysiert Marc Evers, Mittelstandsexperte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). In der jüngsten DIHK-Konjunkturumfrage berichteten viele der mehr als 24. 000 Unternehmen über schwindende Geldreserven: 29 Prozent in der Gastronomie, 24 Prozent in der Gesundheitswirtschaft, 22 Prozent im Einzelhandel machen sich Sorgen um ihre Liquidität.
Berlin Hauptstadt der Firmenpleiten
Beim Finanzinformationsdienst Crif wächst ebenfalls der Pessimismus: „Zehn Monate in Folge gab es jetzt zweistellige prozentuale Zuwachsraten bei den Insolvenzzahlen. Es fällt daher zunehmend schwer, von einer nicht vorhandenen Insolvenzwelle zu sprechen“, kommentierte Crif-Deutschland-Geschäftsführer Frank Schlein die aktuellen Zahlen.
Die höchste Insolvenzdichte gab es im ersten Quartal 2024 einer Crif-Auswertung zufolge mit 28 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen in Berlin. Der Bundesdurchschnitt lag bei 17. Über diesem Wert rangieren neben Berlin auch Hamburg (22), Nordrhein-Westfalen und das Saarland (je 21). Experten rechnen damit, dass im laufenden Jahr die Zahl der Firmenpleiten bundesweit auf etwa 20.000 Fälle steigen wird.