Die Wasserstoff-Ziele der Bundesregierung, ein Schlüsselprojekt des Energiewende-Irrsinns, rücken in immer weitere Ferne. Bislang wurde nur ein Bruchteil der geplanten Kapazitäten realisiert, Pilotprojekte scheitern am laufenden Band aus Kostengründen. Die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck („Grüne“) mit viel Getöse verkündete nationale Wasserstoff-Strategie wird nach dem Fernwärme-Flop und Heizungs-M urks zum nächsten Milliarden-Desaster für die deutschen Steuerzahler!
Bei der sogenannten Wasserstoff-Strategie von Ökosozialist Robert Habeck klafft eine immer größere Lücke zwischen ambitionierten Zielsetzungen und der im Verhältnis dazu mickrigen Realität. Parallelen zum sündhaft teuren Heizungs-Murks sind unverkennbar.
Wie Daten des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität Köln (EWI) belegen, gibt es für die angekündigten 88 Elektrolyse-Anlagen, die „grünen“ Wasserstoff mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien herstellen sollen, bislang nur für 16 finale Investitionszusagen. Das teilte unlängst der Energieversorger und Verteilnetzbetreiber „E.ON“ mit.
Bei den durchfinanzierten Projekten handelt es sich eher um kleinere Elektrolyse-Anlagen, so dass mit den aktuell vorhandenen und gesicherten Anlagen nur drei Prozent der angekündigten Elektrolysekapazität abgedeckt ist, berichten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) jetzt ergänzend.
Je prekärer die Lage eines Hochstaplers…
Stand Februar waren demnach bundesweit Elektrolyseure mit einer Leistung von gerade einmal 66 Megawatt installiert. Als Elektrolyseur wird eine Vorrichtung bezeichnet, in der mit Hilfe elektrischen Stromes eine chemische Reaktion, also eine Stoffumwandlung, herbeigeführt wird.
Zum Vergleich: Allein der Stromverbrauch der Millionenstadt Berlin beträgt mehr als 12.100 Gigawatt (ein Gigawatt sind 1.000 Megawatt)!
Die Bundesregierung will im Rahmen der nationalen Wasserstoff-Strategie bis 2030 erklärtermaßen eine Elektrolyse-Kapazität von 10 Gigawatt aufbauen, der Nachholbedarf ist also allein mit Blick darauf gigantisch. Die Anlagen sollen überwiegend in den norddeutschen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein entstehen. Wieder einmal bestätigt sich mit Blick auf Habecks Wasserstoff-Größenwahn die alte Erfahrung: Je prekärer die Lage eines Hochstaplers, desto höher seine Luftschlösser!
Der zu erzeugende Wasserstoff soll laut Habeck vorwiegend für Industriebetriebe bestimmt sein, langfristig aber auch Kraftwerke versorgen. Bis 2028 soll zudem ein Startnetz mit mindestens 1.800 Kilometern an neuen Wasserstoff-Leitungen und umgerüsteten Erdgas-Pipelines entstehen.
Als Gründe der großen Lücke zwischen den Zielen und dem tatsächlichen Fortschritt der sogenannten Wasserstoff-Strategie benennt die EWI-Studie vor allem Geldmangel in Gestalt ausbleibender Investitionszusagen. Zudem fehle es an der notwendigen Transport- und Speicherinfrastruktur für Wasserstoff.
Der Steuerzahler soll’s richten
Die neuen deutschen sogenannten Klimaschutzverträge, bei denen der Staat (Steuerzahler) die Mehrkosten einer „grünen“ Wasserstoffproduktion in Relation zu vergleichbaren fossilen Methoden kompensieren will (soll), lassen zugleich das größte Problem mit Wasserstoff als Energieträger immer deutlicher zutage treten: Es mangelt an Wirtschaftlichkeit!
Einige Vorzeige-Projekte in diesem Bereich sind bereits gescheitert. Aktuell wird vor allem der abrupte Baustopp einer Elektrolyse-Anlage in der Öl-Raffinerie Heide in Hemmingstedt im schleswig-holsteinischen Kreis Dithmarschen zum Menetekel. Die Raffinierie hatte sich mit zwei Partnerfirmen zusammengeschlossen, um im Rahmen des Projektes „Westküste 100“ eine 30-Megawatt-Anlage zur Produktion von Wasserstoff aus Windstrom zu errichten. Es gab Millionen an Fördergeldern (Steuergeldern) vom Bundeswirtschaftsministerium und vom Bundesland Schleswig-Holstein.
Laut einer Pressemitteilung vom November 2023 waren steigende Investitionskosten und „damit einhergehende große wirtschaftliche Risiken“ der Hauptgrund für die Aufgabe des Projekts. Trotz der staatlichen Fördermittel lohne sich ein dauerhafter Betrieb der Anlage zur Herstellung von „grünem“ Wasserstoff in industriellem Maßstab nicht.
Ein anderes ebenfalls von der Landesregierung bezuschusste Projekt namens „Hyscale 100“ ist derweil noch in der Planungsphase. Hier soll erheblich mehr „grüner“ Wasserstoff bei der Raffinerie Heide erzeugt werden und mit gespeichertem Kohlendioxid aus einer lokalen Zementfabrik zu E-Methanol vermischt werden. „Angesichts des Scheiterns des ersten Projektes ist stark anzuzweifeln, ob dasselbe in größer und komplexer gelingen wird“, so der DWN-Bericht, der auf zahlreiche weitere mahnende Beispiele verweist:
So wurde bei der größten bayerischen Elektrolyseanlage in Wunsiedel Anfang 2023 der Betrieb für mehrere Monate wegen mangelnder Rentabilität durch hohe Strompreise unterbrochen; aktuell ist der Ausbau vorerst gänzlich auf Eis gelegt. In Hannover beendeten jüngst Ratspolitiker die Pläne einer Wasserstofffabrik im Klärwerk Herrenhausen, weil sich die Kosten verfünffacht hatten. Auch die Pläne des Stromanbieters „Pfalzwerke“ für einen Elektrolyseur in Bad Dürkheim mit einer Kapazität bis zu zehn Megawatt wurden wegen fehlender Wirtschaftlichkeit eingestampft.
Wie würde Robert Habeck wohl sagen: „Mein Wasserstoff-Größenwahn wird nicht teurer – er kostet nur mehr!“