Die K-Frage stand zwar nicht auf der Tagesordnung, aber sie war das heimliche Top-Thema am Rande des Berliner CDU-Parteitages: Wer soll spätestens 2025 die Union wieder in die Regierungsverantwortung führen? Wenn es nach einer aktuellen Umfrage geht, dann jedenfalls nicht Friedrich Merz!
Der 68-Jährige erhielt zwar neun Minuten lang Pflicht-Applaus von den 1.001 Delegierten, aber bei seiner Wiederwahl zum CDU-Chef musste Merz einen herben Dämpfer einstecken: 90 Prozent waren inoffiziell die Messlatte auch für die K-Frage. Merz hat sie mit 89,8 Prozent gerissen.
Für den CDU-Chef besonders peinlich: Selbst sein eigener Generalsekretär Carsten Linnemann (91,4 Prozent) schnitt besser ab!
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder gab sich vor seiner Rede auf dem CDU-Parteitag scheinbar gönnerhaft mit Blick auf den künftigen Unions-Kanzlerkandidaten: „Natürlich ist ein CDU-Vorsitzender immer der Favorit“, sagte der CSU-Chef im Bayerischen Rundfunk (BR) taktisch leicht durchschaubar. Er verwies auf den mit der CDU vereinbarten Zeitplan, erst nach den drei Landtagswahlen in Ostdeutschland im September zu entscheiden.
Zumindest vor dem Hintergrund einer aktuellen INSA-Umfrage kann Söder die Entscheidung in der K-Frage entspannt abwarten: Er liegt mit 29 Prozent in der Wählergunst klar vorn. Merz kommt auf magere 17,4 – noch hinter seinem partei-internen Rivalen, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (19,3 Prozent).