Die Weltwirtschaft wächst – nur Deutschland kommt nicht vom Fleck! So sieht es die „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (OECD). Ein aktueller Bericht des Industrieländer-Clubs warnt: Internationale Unternehmen machen immer häufiger einen Bogen um Ampel-Deutschland.
Die Zeiten, in denen die OECD deutsche Regierungen für deren Wirtschaftspolitik lobte, sind längst vorbei. Weltweit wachsen die Sorgen um die bislang noch viertgrößte Industriemacht.
Die „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland ein weiteres Mal nach unten korrigiert. Nur noch ein magere 0,2 Prozent Wachstum werden der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr beim Brutto-Inlandsprodukt, also der gesamten Wirtschaftsleistung aus Gütern und Dienstleistungen, zugetraut.
In den meisten anderen OECD-Ländern sind die Aussichten dagegen deutlich freundlicher als in Deutschland. Weltweit erwartet die OECD in diesem Jahr ein Wachstum von 3,1 Prozent.
Die besorgte Analyse der OECD deckt sich weitgehend mit einer Untersuchung des Beratungs-Riesen Ernst&Young (EY). Demnach wollen immer weniger ausländische Unternehmen in Deutschland investieren. Die Zahl der Projekte für Neuansiedlungen und Erweiterungen ausländischer Unternehmen in Deutschland sei im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gefallen und liege nun noch bei insgesamt 733 Projekten, so die EY-Studie. Das ist der sechste Rückgang in Folge und der niedrigste Stand seit 2013.