Jeder Ampel-Mann macht sich selbst zum Horst, so gut er kann. Frank-Walter Steinmeier hat seinem Posten als erster Repräsentant einer komplett scham- und schmerzbefreiten politischen Klasse mal wieder alle Ehre gemacht. Den aufreibenden Job, Deutschland auf Reisen ins Ausland bis auf die Knochen zu blamieren und lächerlich zu machen, konnte er schließlich nicht Scholz und Baerbock alleine überlassen.
Dümmer geht immer, sagte sich Frank-Walter der Spalter und griff zur Abwechslung mal zum Dönersäbel. Eulen nach Athen tragen war gestern, heute fliegt man Dönerspieße mit der Präsidentenmaschine nach Istanbul und säbelt auf Staatsbesuch in der Türkei eher unpräsidial am Hackfleischspieß herum. Sollte irgendwas mit „Wertschätzung“ der „Lebensleistung“ türkischer Einwanderer in Deutschland zu tun haben.
Wenn ihm dazu nichts Besseres einfällt als das Klischee vom Döner-Mann, kann es mit der „Wertschätzung“ freilich nicht so weit her sein. Umgekehrt auch nicht; begrüßt wurde Steinmeier unter anderem von demonstrierenden türkischen Hamas-Fans mit orientalischer Derbheit und Hitlerbärtchenmalerei.
Der Auslandschef der Terrororganisation, mit dem sich Steinmeier bei Erdogan die Klinke in die Hand gibt, scheint im Reich des Türken-Sultans populärer zu sein als der weißhaarige Alman-Präsident. Aber solange die Kohle stimmt, nimmt man eben auch dessen peinliche Döner-Show gelassen hin.
Immerhin: Als Döner-Verkäufer richtet Frank-Walter Steinmeier erheblich weniger Schaden an als in seinem nominellen Hauptjob als Bundespräsident. Vielleicht sollte er tatsächlich die Branche wechseln und dabei bleiben.