Einem Top-Beamten im Bundesinnenministerium von Nancy Faeser (SPD) wird eine dubiose Nähe zu einem externen Berater vorgeworfen. Spielten private Beziehungen bei der Vergabe von Millionen-Aufträgen eine Rolle?
Ernst Bürger ist im Bundesinnenministerium von Nancy Faeser für die Digitalisierung zuständig und hat eine Schlüsselstellung inne. Laut Medienberichten soll es bei Auftragsvergaben seiner Abteilung zu Ungereimtheiten gekommen sein.
Bürger soll demnach einem ehemaligen Mitarbeiter des Beratungs-Riesen McKinsey, der im Ministerium an Digitalisierungsprojekten mitwirkte, privat nahestehen. Prüfer sollen in einer Untersuchung klären, ob die persönliche Beziehung zwischen den beiden Männern bei millionenschweren Auftragsvergaben an McKinsey eine Rolle spielte.
Teure Restaurantbesuche mit Ehefrauen
Interne Dokumente sollen belegen, dass beide private Nachrichten austauschten, dass es Essen in teuren Restaurants sowie Treffen zwischen den Ehefrauen Bürgers und des Ex-Beraters gab. Auch Bürgers Frau arbeitet im Innenministerium und soll ebenfalls mit McKinsey zu tun gehabt haben, berichtet der „Spiegel“.
Brisant: Bürger soll dem McKinsey-Berater unter anderem ein Angebot eines Konkurrenzunternehmens weitergeleitet haben. „Hast du eine andere/bessere Idee wie man hier digitalisieren könnte?“, soll er dazu bemerkt haben. Das könnte ein Verstoß gegen die Vergabeordnung gewesen sein.