AUF1 Spezial: „BRICS-Staaten stören die sterbende Nachkriegsordnung!“

Die BRICS-Staaten, eine Vereinigung von Ländern überwiegend des globalen Südens sowie China und Russland, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Im Januar erst traten sechs neue Nationen bei. „Die BRICS-Staaten stören empfindlich die sterbende Nachkriegsordnung“, analysiert der österreichische Wirtschaftsfachmann und Bankexperte Thomas Bachheimer.

In der neuen Ausgabe von „AUF1 Spezial“ spricht er mit Redakteurin Kornelia Kirchweger über den enormen Zuwachs der BRICS-Staaten, die globale wirtschaftliche Entwicklung, aber auch über den Nahost-Konflikt und die wirtschaftliche Lage von Österreich und Deutschland.

Weltmacht China, USA weit abgeschlagen

Seine Prognose: Auf Dauer werde der Dollar seine Funktion als Leitwährung verlieren, die BRICS-Staaten würden derzeit zwar noch ihre Geschäfte in den Landeswährungen abwickeln, aber eine eigene goldgedeckte Währung dürfte schon geplant sein.

Im letzten Jahr hätte die BRICS-Länder allesamt Gold zugekauft. Diese Staaten bereiten sich vor, sagt Bachheimer. „Der Goldstandard wird kommen, aber dafür wird es keinen formalen Akt geben.“ Er berichtet in diesem Zusammenhang von einem großen Waffendeal zwischen Russland und dem Iran, der vorige Woche in Gold (umgerechnet 1,7 Milliarden US-Dollar) abgerechnet wurde.

Dollar ist Konstrukt für Finanz-Eliten

Die „Entdollarisierung“ sei im Gange. „Der Dollar ist ein geniales Konstrukt zum Machterhalt von Washington und Finanz-Eliten, nicht aber für den wirtschaftlichen Akteur.“ Immer weniger Währungsreserven würden in Dollar angelegt, dafür in Gold umgemünzt. Auch im internationalen Handel erlebe der Dollar einen Verlust von rund einem Prozent im Jahr.

„Die Finanzwelt weiß: Es ist vorbei!“, so Bachheimer. Er ätzt: „Der Euro ist der arme Verwandte des US-Dollar.“ Denn im Gegensatz zum Dollar hatte der Euro nie ein breites Netzwerk. „Wir haben den Euro jetzt seit 22 Jahren und die Kaufkraft ist vaporisiert (verdampft) gegenüber dem Gold. Dieses hat seitdem 650 Prozent gemacht!“

Wenn in mehreren Währungssystemen der Goldpreis ansteige, sei das Vertrauen in das Geldregime der Zentralbanken massiv gesunken, erklärt Thomas Bachheimer. Allerdings: Bis zu den US-Wahlen im Herbst werde der Goldwert nicht ansteigen, denn ein explodierender Goldpreis und ein sinkender Dollarwert seien schlecht für jeden Kandidaten. Das bedeute Unsicherheit.

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