Der blutige Terror-Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau mit mindestens 90 Toten hat weltweit Entsetzen ausgelöst. Laut russischen Behörden wurden bislang elf Verdächtige nach einer Verfolgungsjagd festgenommen. Vier von ihnen seien direkt an dem Massaker mit zudem mehr als 100 Verletzten beteiligt gewesen, hieß es. Ungeachtet eines von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) verbreiteten Bekennerschreibens ermitteln die russischen Behörden und der Inlandsgeheimdienst FSB in alle Richtungen.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, verbat sich vorschnelle Festlegungen. Sie kritisierte, dass die USA die Ukraine bereits als möglichen Drahtzieher des Anschlags entlastet hätten. Sacharowa sagte im russischen Fernsehen, wenn die USA oder ein anderes Land diesbezüglich verlässliche Fakten hätten, sollten sie diese der russischen Seite zukommen lassen. Wenn es solche Fakten nicht gebe, hätten weder Washington „noch sonst jemand das Recht, vorab eine Absolution zu erteilen“, betonte die Sprecherin des russischen Außenministeriums.
Staatspräsident Wladimir Putin übermittelte den Verletzten Genesungswünsche. Der Kreml sagte den Hinterbliebenen jede staatliche Hilfe zu. In Moskau wurde für das Wochenende mit Spannung eine öffentliche Erklärung von Staatschef Putin erwartet. Putin, der sich mit einer Bewertung zunächst zurückhielt, hat sich nach Angaben des Kreml fortlaufend über die Tragödie und den Stand der Ermittlungen unterrichten lassen.