Der amerikanische Physik-Nobelpreisträger von 1997 und frühere US-Energieminister der Obama-Administration, Steven Chu, hat die Energiepolitik der „Grünen“ scharf kritisiert. „Man kann sich um das Klima sorgen und trotzdem abstruse Ideen haben“, sagte er im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS).
Chu, der 2023 eine Petition gegen den endgültigen Atomausstieg in Deutschland unterzeichnet hatte, warf den „Grünen“ vor, sie würden viele Falschinformationen verbreiten. Wenn ihre Politik statt von Ideologie von Vernunft geleitet wäre, müssten die deutschen Ökosozialisten zum Beispiel die Kernenergie eindeutig Gaskraftwerken vorziehen. Denn Gas verursache bei der Energiegewinnung viele schädliche Emissionen.
„Grüne kultivieren irrationale Angst“
Angesichts der Tatsache, dass die Kernenergie risikoarm und kosteneffizient sei, könne man die Anti-Atom-Politik der „Grünen“ in Deutschland nur noch mit „irrationaler Angst“ erklären. „Es ist wie die irrationale Angst vor genetisch modifiziertem Getreide“, umschrieb der einstige Energieminister der Vereinigten Staaten (2009-2013) die Haltung der deutschen Ökosozialisten.
Chu zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass ein Wiedereinstieg in die Kernenergie auch in Deutschland noch immer möglich sei: „Wenn sich die öffentliche Meinung ändert, werden die Politiker irgendwann zuhören.“
Chu widersprach auch dem Narrativ der „Grünen“, dass eine ökologische Landwirtschaft das Weltklima retten werde. „Das wird sie nicht tun“, sagte der Top-Physiker. Nur wohlhabende Europäer und reiche Amerikaner könnten es sich leisten, ökologische Landwirtschaft zu betreiben.