Der russische Präsident Wladimir Putin hat erstmals seit Beginn der Militäroperationen gegen die Ukraine einem US-Journalisten ein ausführliches Interview gegeben. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte, dass der frühere Fox-News-Moderator Tucker Carlson in Moskau das Gespräch mit Putin geführt habe. Der konservative Talkmaster, der sich seit Tagen in Moskau aufhält und die russische Hauptstadt als großartig lobte, hatte das Interview zuvor angekündigt. Auch der US-Sender CNN berichtete über Carlsons Interviewpläne.
Carlson vertrete eine andere Position als westliche Medien, mit denen Gespräche keinen Sinn hätten, begründete Peskow die Zusage Putins. Mehrere westliche Medien hatten ebenfalls um ein Interview mit dem Präsidenten ersucht. Aus Moskauer Sicht unterscheidet sich Trump-Anhänger Carlson aber von westlichen Kollegen dadurch, dass er keine Vorurteile und Ressentiments habe. „Das sind alles Massenmedien, die allesamt eine ausschließlich einseitige Position vertreten“, sagte Peskow mit Blick auf andere Anfragen. Es gebe da weder einen Sinn noch einen Nutzen, sich mit solchen Medien zu unterhalten.
Peskow sagte weiter, dass es Carlson überlassen sei, über die Umstände des Interviews und den Zeitpunkt der Veröffentlichung zu informieren. Carlson will das Gespräch im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) und auf seiner Internetseite kostenlos und in voller Länge ungeschnitten zugänglich zu machen. Alle Amerikaner sollten sich abseits der „hässlichsten Regierungspropaganda“ unter US-Präsident Joe Biden selbst ein Bild machen, weil „dieser Krieg“ zu einem großen Teil von ihnen bezahlt werde.
„Wir sind nicht hier, weil wir Wladimir Putin lieben, wir sind hier, weil wir die USA lieben“, betonte Carlson und kritisierte, dass der Ukraine-Konflikt schon jetzt die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffene globale Wirtschaftsordnung, die dem Westen Wohlstand gebracht habe, grundlegend verändere. Es gehe um historische Umwälzungen, über die US-Amerikaner informiert werden müssten. Carlson warf den US-Massenmedien vor, sie würden die Zuschauer und Leser durch Weglassen belügen.
Wir fügen gerne an: Dies ist kein Alleinstellungsmerkmal US-amerikanischer Medien!