Vor kurzem noch schien der linksgrüne Zeitgeist unbesiegbar, jetzt ist er in der Defensive. Auch wenn man den Tag nicht vor dem Abend loben sollte – es scheint sich „ausgegrünt“ zu haben, bilanziert der Chefredakteur der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ), Eric Gujer.
Er schreibt in einem bemerkenswerten Leitartikel: „Die Grünen haben offenkundig ihren Zenit überschritten. In Deutschland kennen sie bei Wahlen nur eine Richtung: nach unten.“ Der Autor verweist darauf, dass die „Grünen“ in Berlin und Hessen aus den jeweiligen Landesregierungen geflogen sind und auch in der Schweiz massiv an Zustimmung verlieren. Gujer ätzt: „Von den Grünen lernen heißt jetzt verlieren lernen. Noch vor wenigen Monaten schien der grüne Zeitgeist übermächtig…“
Warum jetzt die abrupte Wende?
Dass es die „Grünen“ in der Schweiz und auch in Deutschland trifft, zeigt aus Sicht des NZZ-Chefredakteurs eines: „Es handelt sich nicht um ein nationales Phänomen.“ Den Niedergang der Ökosozialisten sieht der Autor vor allem in zwei Gründen:
- „Bei der Migration sehen die Grünen alt aus. Sie verteidigen mit Zähnen und Klauen offene Grenzen.“
- „Man muss kein Energieexperte sein, um zu sehen, dass die Grünen keinen Plan haben und mit ihnen nur eines gewiss ist: Deindustrialisierung und Verarmung. Sie schieben die Verantwortung einfach auf die Bürger ab: Fliegt nicht, fahrt kein Auto, esst kein Fleisch!“
Der Autor fasst zusammen: „Die Wähler merken, dass die Grünen Halbwahrheiten und Lebenslügen auftischen (…) Die Menschen haben gemerkt, dass die Grünen nicht die vernünftige und ökologische Mitte sind, als die sie sich in ruhigeren Zeiten ausgeben konnten. Der grüne Kaiser ist nackt, und plötzlich sehen es alle!“