Nach den tödlichen Gewehrschüssen auf zwei schwedische Staatsangehörige in der belgischen Hauptstadt Brüssel wächst europaweit die Angst vor islamistischen Terroranschlägen. Der mutmaßliche Täter, ein polizeibekannter 45 Jahre alter Tunesier, wurde am Dienstagmorgen (17.Oktober) in einem Café im islamisierten Brüsseler Stadtteil Schaerbeek von der Polizei niedergeschossen, wie Belgiens Innenministerin Annelies Verlinden bestätigte. Ob er überlebt hat, war zunächst unklar.
Der Angreifer war nach dem Schusswaffenangriff im Norden der Brüsseler Innenstadt geflüchtet, die Polizei leitete daraufhin eine Großfahndung in der belgischen Hauptstadt ein. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatte der Tatverdächtige im November 2019 in Belgien Asyl beantragt habe, sagte Justizminister Vincent van Quickenborne am frühen Dienstagmorgen. Er sei der Polizei im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit aufgefallen.
Sein Asylbegehren wurde laut dem Innenministerium vor drei Jahren abgelehnt, worauf der Tunesier untergetaucht sei. Bereits im Juli 2016 seien von einer ausländischen Polizeibehörde Hinweise übermittelt worden, wonach der Mann ein islamistisches Profil habe und in den „Heiligen Krieg“ (Dschihad) ziehen wolle.
Für die belgische Hauptstadt gilt die höchste Terrorstufe. Am frühen Montagabend war ein bewaffneter Mann im Norden der Innenstadt von einem Roller abgestiegen und hatte auf der Straße Schüsse unter „Allahu Akbar“-Rufen mit einer Langwaffe abgegeben. Als mehrere Menschen in einen Hauseingang flohen, soll er sie verfolgt und gezielt auf sie geschossen haben. Ein drittes Opfer, ein Taxifahrer, ist den Angaben zufolge inzwischen außer Lebensgefahr. Die beiden Schweden starben rund fünf Kilometer entfernt vom Brüsseler Fußballstadion, wo die Nationalmannschaften Belgiens und Schwedens in einem EM-Qualifikationsspiel gegeneinander spielten. Das Spiel wurde zur Halbzeit abgebrochen.
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