Die AfD-Bundestagsfraktion hat Alice Weidel und Tino Chrupalla als Vorsitzende bestätigt. Die Fraktion bestimmte beide bei der turnusgemäßen Vorstandswahl in Berlin mit 44 Ja-Stimmen erneut zu gleichberechtigten Co-Vorsitzenden, 22 der Abgeordneten stimmten gegen das Führungsduo, 6 enthielten sich, wie ein Sprecher mitteilte. Gegenkandidaten gab es demnach keine.
Weidel zeigte sich nach der Wahl „sehr, sehr zufrieden“. Das sei ein „sehr ordentliches Ergebnis“, meinten beide Fraktionschefs mit Blick darauf, dass Parteitagswahlen- und Fraktionswahlen nicht eins zu eins vergleichbar seien. Die Zustimmung bei dieser Blockwahl entsprach laut Weidel ehrlichen 72 Prozent.
Zu Vize-Fraktionsvorsitzenden wählten die AfD-Abgeordneten Sebastian Münzenmaier, Beatrix von Storch, Stefan Keuter und Jörn König. Erster Parlamentarischer Geschäftsführer bleibt Bernd Baumann. Als weitere parlamentarische Geschäftsführer wurden Stephan Brandner, Götz Frömming und Enrico Komning gewählt.
AfD mahnt Staatsanwaltschaft Ingolstadt ab
Für Chrupalla war es der erste öffentliche Auftritt nach dem mutmaßlichen Anschlag bei einer Wahlkampfveranstaltung vergangene Woche in Ingolstadt. Er kündigte zu dem Geschehen und zum skandalösen Verhalten der Staatsanwaltschaft eine gesonderte Pressekonferenz an. Die Ermittlungsbehörde sei bereits „abgemahnt“ worden, sagte Chrupalla, nachdem einzelne Befunde seines Krankenhausaufenthaltes, u.a. Blutwerte, ohne Rücksprache mit ihm und unter Bruch der ärztlichen Schweigepflicht mitgeteilt worden seien. Bestätigt habe sich, „dass es sehr wohl eine Einstichstelle gibt, dass es einen Vorfall gab, beziehungsweise, dass es einen Anschlag auf meine Person gab“ sagte der AfD-Politiker unter Verweis auf eine ihm vorliegende „pathologische Auswertung“.