Der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, hat die Bundesregierung eindringlich davor gewarnt, mit der Lieferung von weitreichenden deutschen Taurus-Marschflugkörpern an das Regime in Kiew die nächste „rote Linie“ zu überschreiten. Dies würde das Risiko einer weiteren Eskalation des Ukraine-Konfliktes erhöhen.
Auch wenn Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sich noch sträube, diese „Wunderwaffe“ (Netschajew) der Ukraine zu bewilligen, sollte nach den Worten des Botschafters „nicht ausgeschlossen werden, dass Deutschland auch diese ‚rote Linie‘ überschreiten wird“. In Moskau mache man sich darüber kaum Illusionen.
In einer auf der Homepage der Botschaft veröffentlichten Erklärung wies Netschajew ausdrücklich auf die damit „verbundenen Risiken einer Eskalation“ hin, ohne diese näher auszuführen. Der russische Spitzendiplomat stellte klar: „Unsere Haltung dazu ist bekannt. Wir verurteilen das Vollpumpen von Kiew mit immer neuen Arten von Militärtechnik und die Umwandlung der Ukraine in ein Übungsgelände für westliche Waffen. Das zögert den Konflikt bloß hinaus und erhöht die Verluste.“
Ohne Namen zu nennen, fügte der Botschafter hinzu: „Überlassen wir die aggressiven Aufrufe der deutschen Politiker ihrem Gewissen.“