Von wegen „lieber nicht regieren, als schlecht regieren“: Unter ihrem postengeilen Chef Christian Lindner ist die FDP zum Steigbügelhalter des Ökosozialismus verkommen. „Kein Mensch mehr braucht noch diese Partei“, meint der frühere „Bild“-Politikchef Einar Koch in einem Gastkommentar für den Deutschland-Kurier.
VON EINAR KOCH*
Seit die FDP gemeinsam mit SPD und „Grünen“ die Anti-Deutschland-Ampel bildet, haben die sogenannten „Liberalen“ bei Landtagswahlen eine Serie schwerer Niederlagen einstecken müssen. Zuletzt verpasste die Lindner-Partei im Februar den Einzug in das Berliner Abgeordnetenhaus. Es war die dritte Landtagswahl seit der Bundestagswahl im Herbst 2021, bei der die FDP vom Wähler die rote Karte erhielt.
Am 8. Oktober wird in Bayern und Hessen gewählt. In beiden Ländern droht der FDP ebenfalls ein Desaster. Letzte Umfragen sehen die Lindner-Partei in Bayern bei vier Prozent, in Hessen knapp über fünf Prozent.
Mein früherer „Bild“-Kollege Julian Reichelt twitterte es auf den Punkt: „Aus wie vielen Landtagen will die FDP noch fliegen, bis sie merkt, dass sie aus Sicht ihrer Wähler nicht das Schlimmste verhindert, sondern das Schlimmste erst ermöglicht? Die Liberalen als Mehrheitsbeschaffer des neuen Öko-Sozialismus!“
Biologisch betrachtet ist die FDP übrigens ein äußerst interessantes Phänomen: Es gibt Wesen mit Wirbel, aber ohne Rückgrat!
Das mag erklären, warum die selbsternannten „Freien Demokraten“ gemeinhin auch als Umfaller-Partei gelten. Jüngste Beispiele: der Atomausstieg, die Schnüffelgesetze der Ampel („Hinweisgeberschutzgesetz“), die sanktionslose Ausweitung von Stütze ohne jegliche Beitrags- oder Arbeitspflicht in Gestalt des sogenannten „Bürgergeldes“ und zuletzt der Heizungs-Irrsinn.
CSU-Legende Franz Josef Strauß hatte es schon früh erkannt: „Die FDP hat eine berechenbare Komponente – ihre Charakterlosigkeit!“
Nun ja, Charakterlosigkeit kennzeichnet heute fast alle Altparteien-Politiker, die wenigen Ausnahmen sind an einer Hand abzählbar.
Wo wir gerade in vergangenen Zeiten schwelgen: Erinnern Sie sich noch an Kurt Georg Kiesinger? Der 1988 verstorbene CDU-Politiker war der wohl unbedeutendste Kanzler dieser Republik. Er war Chef der ersten „Großen Koalition“ (1966-1969).
Der Mann hatte unter den damaligen obwaltenden Umständen nichts wirklich falsch gemacht, er hatte der nach der Adenauer-Ära abgewirtschafteten Union noch für ein paar Jahre den Machterhalt in Bonn gesichert.
In der Geschichte der Republik ist Kiesinger eine Fußnote – bis auf einen Satz, der mir aus Jugendzeiten in Erinnerung geblieben ist und der mir heute noch zutreffender erscheint, als er es damals war: „Die FDP gehört aus den Parlamenten hinauskatapultiert!“
Kein Mensch mehr braucht diese nach der Pfeife einer eiskalten Rüstungslobbyistin tanzende Kriegstreiber-Partei und erst recht nicht diese Steigbügelhalter-Partei des Ökosozialismus!
*Einar Koch, Jahrgang 1951, war von 1992 bis 2003 Leiter der Parlamentsredaktion der „Bild“-Zeitung in Bonn und Berlin, Politik-Chef des Blattes und zuletzt Politischer Chefkorrespondent.