Fast eine halbe Million Euro für teure Hochglanz-Fotos von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) – oder darf’s a bisserl mehr sein wie bei Kanzler Olaf Scholz (SPD)? Unser Gastautor Einar Koch rechnet mit selbstverliebten Versagern nicht nur in Berlin und München ab – er knöpft sich eine politische Klasse vor, die Probleme „löst“, die kein Mensch hat und Probleme schafft, die kein Mensch haben will!
Von Einar Koch*
Früher in der Schule, wenn sie der Lehrer beim Abschreiben erwischte, zeigten manche gerne mit dem Finger auf andere Mitschüler: „Der hat aber auch…“.
Ähnlich erbärmlich verhält sich Bayerns selbstverliebter Ministerpräsident Markus Söder (CSU), nachdem er dabei erwischt wurde, wie er in fünf Jahren mehr als 400.000 Euro Steuergelder für Propagandafotos raushaute. Er zeigt wie ein Petzer mit dem Finger auf Olaf Scholz (SPD): „Der hat aber viel mehr…“.
Politik als Jahrmarkt der Eitelkeiten auf Steuerzahlerkosten: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck („Grüne“), von Beruf Märchenbuchautor, gibt 350.000 Euro für sein politisches Poesiealbum aus; seine ökosozialistische Parteigenossin, Bundesumweltministerin Steffi Lemke, will sich für 150.000 Euro fotografisch „inszenieren“ lassen, wie es in der Ausschreibung ihres Ministeriums wörtlich heißt. Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat seit ihrem Ausscheiden aus dem Amt für 60.000 Euro die Haare schön – wohlgemerkt nicht aus eigener Tasche. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock („Grüne“) leistet sich für 7.000 Euro monatlich eine Visagistin.
Die meisten der heutigen Politiker sind Narzissten. Als Narzissten glauben sie, dass man sie wählt (sofern man sie überhaupt noch wählt), weil sie so sind, wie sie sich auf ihren Hochglanz-Fotos geben. Sie vergessen, dass viele Menschen sie wählen, nicht WEIL, sondern OBWOHL sie so sind, wie sie sind: abgehoben, von eitler Selbstgefälligkeit, inkompetent und machtbesessen!
Deutschland braucht keine schönen Politiker-Fotos, Deutschland braucht endlich eine bessere Politik! Scholz und Habeck sind gerade dabei, in Rekordzeit zu zerstören, was Generationen nach dem Krieg in diesem Land aufgebaut haben. Bayern braucht keine schönen Söder-Fotos, Bayern braucht vor allem bezahlbare Wohnungen!
Der Kontrast der heute agierenden politischen Versager-Klasse zu uneitlen „Machern“ einst wie Helmut Schmidt (SPD) und Franz Josef Strauß (CSU) könnte größer nicht sein!
Heute „lösen“ Politiker Probleme, die kein Mensch hat. Und sie schaffen (Stichwort u.a. Wärmepumpen-Murks) Probleme, die kein Mensch haben will. Das alles dokumentiert mit Propagandafotos in sechsstelliger Höhe auf Steuerzahlerkosten. Geht’s noch?
*Einar Koch, Jahrgang 1951, war von 1992 bis 2003 Leiter der Parlamentsredaktion der „Bild“-Zeitung in Bonn und Berlin, Politik-Chef des Blattes und zuletzt Politischer Chefkorrespondent.