Als Reaktion auf eine brutale Gruppenvergewaltigung auf Sizilien hat die national-konservative „Lega“-Partei von Ex-Innenminister Matteo Salvini (jetzt Infrastruktur-Minister und stellvertretender Ministerpräsident) eine Unterschriftensammlung für ein neues Gesetzesvorhaben gestartet. Darin soll festgelegt werden, dass bei verurteilten Sexualstraftätern neben Freiheitsstrafen auch die chemische Kastration zur Anwendung kommen kann. Dabei wird ein Medikament verwendet, das das Sexualhormon Testosteron für die Dauer der Verabreichung unterdrückt.
Letzter Anlass: In Palermo wurde Anfang Juli eine 19-jährige Frau von sieben „jungen Männern“ vergewaltigt, das Verbrechen wühlte ganz Italien auf. Chats und Handyvideos der Angeklagten lassen laut Staatsanwaltschaft darauf schließen, dass die Männer die Gruppenvergewaltigung als eine Art Zeitvertreib angesehen hätten. Sie seien nach der Tat gemeinsam in ein Restaurant gegangen, als wäre nichts geschehen. Salvini unterstützt die Initiative und sagte, dass Gefängnisstrafen in solchen Fällen oft nicht ausreichen würden.