Vor der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland kämpfen Einsatzkräfte gegen das verheerende Feuer auf einem Mega-Frachter, das mutmaßlich durch Selbstentzündung mittransportierter E-Autos ausgelöst wurde. Dem einzigartigen Nationalpark Wattenmeer (auch dem deutschen) droht eine gigantische Umweltkatastrophe, welche die Ölpest von 1998 mit 16.000 verendeten Seevögeln bei weitem in den Schatten stellen dürfte und die den nach der Corona-Hysterie gerade wieder auf die Beine gekommenen Tourismus an der ostfriesischen Nordseeküste endgültig ruinieren könnte. Unser Gastkommentator Einar Koch* fordert einen sofortigen Stopp der hochriskanten E-Autotransporte auf den Weltmeeren.
Oktober 1998: Ein führerloser Holz-Frachter steht in hellen Flammen und treibt auf der Nordsee. Der Name des brennenden Geisterschiffes: „Pallas“. Alle Bergungsversuche scheitern. Im schleswig-holsteinischen Wattenmeer bahnt sich eine Umweltkatastrophe an: 120 Tonnen Schweröl laufen aus, auf 20 Kilometer Länge breitet sich ein Ölteppich aus, 16.000 Seevögel und unzählige Robben verenden. Erst driftet das Öl seewärts, dann erreicht es die Inselstrände – zunächst Amrum und Föhr, später Sylt.
Es waren Bilder, die einem das Herz zerrissen. Horror-Bilder, die sich jetzt in einer vielfach größeren Dimension zu wiederholen drohen. Nicht 120 Tonnen, sondern 1.600 Tonnen Schweröl drohen die deutsch-holländische Nordseeküste, vor allem die ostfriesischen Inseln, zu verpesten.
Juli 2023: Der unter panamesischer Flagge fahrende Auto-Frachter „Fremantle Highway“ ist auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur. Da löst knapp 30 Kilometer vor der niederländischen Küste vermutlich ein durch Selbstentzündung in Brand geratenes Elektroauto ein Flammen-Inferno aus. Sollte der Frachter sinken, befürchten Umweltschützer eine Umweltkatastrophe, wie sie die Nordsee noch nicht erlebt hat. An Bord sollen knapp 4.000 Autos sein, darunter 25 E-Autos mit hochgiftigen Batterie-Rückständen. Am schlimmsten aber sind die etwa 1.600 Tonnen Treibstoff (Schweröl) im Tank des noch immer brennenden Havaristen.
Peter Andryszak, Sprecher der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste: „Überall da, wo das Öl landet oder sich absetzt, würde Leben absterben. Das Öl erstickt alles – Seevögel, Robben, Bodenlebewesen und zum größten Teil auch Fische, Krabben und alles, was sich sonst an Leben im Watt aufhält, würde in den betroffenen Gebieten sterben. Wenn sich Meeressäuger wie Seerobben oder Meeresvögel mit dem Öl verschmutzen, vergiften sie sich einerseits. Zum anderen erfrieren sie schlichtweg, weil das Öl die Wärmeisolierung des Gefieders zerstört, insbesondere bei den Vögeln.“
März 2023: Bemerkenswerterweise in dem Land, das den Elektro-Irrsinn vorangetrieben hat wie kein anderes Land in Europa, wird der Transport von E-Autos von der Reederei „Havila“ aus Sicherheitsgründen untersagt – wegen der hohen Brandgefahr von Elektro-, Hybrid- aber auch Wasserstoffautos. „Havila“ ist der kleinere Konkurrent der bekannteren Hurtigruten-Linie und die erste Reederei, die den Transport solcher Fahrzeuge an Bord seiner „Postschiffe“ ausdrücklich verbietet.
Seit 2021 gibt es hierzulande in Parkhäusern bereits ein Einfahrtverbot für Autos mit sogenanntem alternativen Antrieb – „aus brandschutzrechtlichen Gründen“. Was für Tiefgaragen gilt, sollte erst Recht für das sensible Ökosystem der Weltmeere gelten: E-Autos gehören nicht auf Massen-Frachter!
Ob man sie überhaupt kaufen sollte (die Zulassungszahlen brechen Gott sei Dank auf breiter Front ein), darüber kann man geteilter Meinung sein – nicht nur wegen der Brandgefahr oder der horrenden Neuwagen-Preise bei zum Teil sehr begrenzter Reichweite, sondern auch aus ethischen Gründen (Stichworte Kinderarbeit, Verödung ganzer Landstriche v.a. in Afrika, Südamerika und China).
Ich lehne E-Autos aber auch deshalb entschieden und grundsätzlich ab: Der Strom kommt nicht, wie uns die Klima-Propaganda weismachen will, aus der „grünen“ Steckdose, sondern seit dem aberwitzigen Atom-Ausstieg und dem Sanktions-Irrsinn vor allem aus Kohledreckschleudern – und dies noch auf unabsehbare Zeit!
*Einar Koch, Jahrgang 1951, war von 1992 bis 2003 Leiter der Parlamentsredaktion der „Bild“-Zeitung in Bonn und Berlin, Politik-Chef des Blattes und zuletzt Politischer Chefkorrespondent.