Wer künftig andere in öffentlichen Verkehrsmitteln niedermetzelt, soll künftig nicht nur wegen Körperverletzung bzw. Mordes angeklagt werden, sondern auch wegen des Mitführens eines Messers. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will Messerattacken in Zügen und Bussen allen Ernstes mit einem Waffenverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln verhindern. Polizeigewerkschafter halten Faesers Vorstoß für nicht durchführbar, weil verdachtsunabhängige Kontrollen nach geltendem Recht nicht möglich seien.
2022 kam es laut einer Statistik der Bundespolizei zu 82 Messerangriffen in Zügen (2021: 44). An Bahnhöfen und Haltestellen waren es 254 Attacken gegenüber 122 im Jahr zuvor. Vorläufiger Höhepunkt in diesem Jahr war der tödliche Angriff auf ein junges Paar in einem Regionalzug in Brokstedt (Schleswig-Holstein) durch einen zuvor aus der U-Haft entlassenen Palästinenser ohne festen Wohnsitz.