Vor Pfingsten wurden die Botschafter Deutschlands, Dänemarks und Schwedens in das russische Außenministerium einbestellt. Dort sei ihnen „in aller Deutlichkeit“ der Protest Moskaus über das Ausbleiben von Erkenntnissen aus den angeblich laufenden nationalen Ermittlungen zur Sabotage an den Nord Stream-Gaspipelines in der Ostsee vom September 2022 mitgeteilt worden, heißt es in einer Verlautbarung der russischen Botschaft in Berlin.
Als „inakzeptabel“ sei dabei bewertet worden, dass sich die Behörden Deutschlands, Dänemarks und Schwedens einer Zusammenarbeit mit Russland zur Aufklärung des Sachverhalts verweigern. Gerügt worden sei von russischer Seite insbesondere, dass ein am 6. Oktober 2022 an die Regierungschefs dieser Länder adressiertes Schreiben von Ministerpräsident Michail Mischustin noch immer nicht beantwortet wurde. Dieser hatte die Notwendigkeit einer umfassenden und offenen Untersuchung mit Beteiligung auch russischer Behörden betont.
Unterdessen stricken die Mainstream-Medien weiter an der Räuberpistole, dass die Urheber der Anschläge aus der Ukraine stammen würden. Bei den Ermittlungen hätten sich die Hinweise auf ukrainische Täter „verdichtet“, schreibt das Hamburger Gerüchtemagazin „Spiegel“. Der US-Investigativjournalist und Pulitzerpreisträger Seymour Hersh bleibt indes bei seiner Version, wonach der amerikanische Geheimdienst CIA hinter den Sabotageakten stecke. Hersh beruft sich nach eigenen Angaben auf einen über jeden Zweifel erhabenen Whistleblower aus der US-Administration.