Fünf Tage nach der blutigen Messer-Attacke in einem Fitness-Studio in der Duisburger Innenstadt hat ein schwer bewaffnetes Spezialeinsatzkommando (SEK) den Tatverdächtigen am Sonntag (23. April) kurz nach Mitternacht in seiner Wohnung überwältigt. Bei dem Mann handelt es sich Medienberichten zufolge um einen 26 Jahre alten Syrer, der als Asylbewerber nach Deutschland kam.
Mit Fahndungsfotos aus einer Überwachungskamera hatte die Polizei nach dem Mann gefahndet. Er soll im „John Reed“-Studio nahe des Duisburger Rathauses vier Männer mit einem großen Messer schwer verletzt haben. Ein Opfer schwebe noch immer in Lebensgefahr, heißt es.
Nachbarn des Syrers erkannten den Tatverdächtigen am Samstag auf den veröffentlichten Überwachungsbildern und alarmierten umgehend die Polizei. Unbeteiligte Augenzeugen aus dem Fitness-Studio und auch die nicht mehr in Lebensgefahr befindlichen Opfer hatten den bärtigen Mann („südländisches Erscheinungsbild“) zuvor unabhängig voneinander als den mutmaßlichen Angreifer identifiziert.
Das Tatmotiv ist weiter unklar. Nach bisherigen Ermittlungen der Mordkommission kannten sich Opfer und Angreifer nicht, so dass eine Beziehungstat ausscheiden dürfte. Die Polizei geht nun doch von einem Amok aus.
20 Zentimeter-Klinge
Der Tathergang stellt sich den Ermittlungen zufolge bislang so dar: Der Syrer soll mit seinem Rucksack erst unauffällig durch das Fitness-Studio gegangen sein, dann unvermittelt das erste Opfer im Bereich der Umkleide angegriffen haben. Der 21-Jährige kämpft auf der Intensivstation noch immer um sein Leben.
Danach stach der mutmaßliche Täter offenbar wahllos auf die drei weiteren Opfer im Alter von jeweils 24 und 31 Jahren ein, verletzte diese schwer und flüchtete. Bei der Tatwaffe soll es sich um ein großes Messer mit 20cm-Klingenlänge handeln. In der Wohnung des Syrers unweit vom Tatort stellte die Polizei zwei Messer sicher, „die als mögliche Tatwaffen in Frage kommen könnten“, gaben die Ermittler am Sonntagmittag bekannt. Am Montag (24. April) soll der Syrer dem Haftrichter vorgeführt werden. Ihm wird unter anderem versuchter Mord vorgeworfen.
Wie der Deutschland-Kurier aus Kreisen der Ermittler erfuhr, wird geprüft, ob der Syrer auch für den Messermord am Ostersonntag auf offener Strasse in der Duisburger City in Betracht kommen könnte.