Im Februar 2022 warnte der Inspekteur des Heeres, Alfons Mais: „Die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da!“ Ein gutes Jahr später und trotz der vom Deutschen Bundestag beschlossenen 100 Milliarden Euro Sonderschulden beschreibt der Generalleutnant den Zustand der deutschen Teilstreitkraft eher noch düsterer. Die Bundeswehr hat demnach sogar Schwierigkeiten, eine der NATO zugesagte Division aufzustellen. Es mangelt offenbar an militärischem Gerät.
Die Einsatzbereitschaft der von Deutschland ab 2025 zugesagten Division könne nur „bedingt“ hergestellt werden, heißt es laut Medienberichten in einem Schreiben des Heeresinspekteurs an den Generalinspekteur. Auch die Einsatzbereitschaft der zweiten Division, die die Bundeswehr ab 2027 bereitstellen will, ist demnach „unrealistisch“. Die Division werde „2027 nicht ausreichend mit Großgerät ausgestattet sein“, wird General Mais zitiert. Eine Division ist ein militärischer Großverband im Heer, dem bei der Bundeswehr mehr als 20.000 Soldaten angehören können.
Laut Mais droht die Einsatzbereitschaft des gesamten Heeres weiter zu sinken. Ohne Gegensteuern werde „das Heer im hochintensiven Gefecht nicht durchhaltefähig bestehen und auch seine Verpflichtungen gegenüber der NATO nur eingeschränkt wahrnehmen können“, warnt der Generalleutnant.