Nach der Ermordung einer Blumenverkäuferin im oberfränkischen Lichtenfels fahndet die Polizei offiziell nach einem „Mann, südländisches Aussehen“. Zum Tathergang, insbesondere zur Tatwaffe, machten die Behörden aus angeblich „ermittlungstaktischen Gründen“ keine Angaben.
Am Freitagabend (10. März 2023) gegen 21 Uhr war die 50-jährige Floristin in dem Blumengeschäft in der Bamberger Straße von Lichtenfels leblos aufgefunden worden. Schnell war klar, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelte. Die Kripo in Coburg setzte eine 30-köpfige Sonderkommission „Blume“ ein.
Mittlerweile konnte die Polizei mit zwei Zeuginnen sprechen, die das Geschäft noch kurz vor 18 Uhr betreten hatten. Ihre Aussagen waren offenbar so bedeutsam, dass der Fokus der Fahndung jetzt auf einem Mann mit „südländischem Aussehen“, circa 20-40 Jahre alt, 170-180 cm groß, vermutlich bekleidet mit einer olivfarbenen Jacke und einer schwarzen medizinischen Schutzmaske, liegt.
In einer ersten Mitteilung war zunächst davon die Rede gewesen, es handele sich um einen „Mann, afrikanischer Typus“, der am Tatort gesehen worden sei. Diese Beschreibung wurde aus Gründen, über die man nur spekulieren kann, später geändert.
Wie die Polizei laut dem Portal „inFranken.de“ mitteilte, hielt sich der Gesuchte kurz vor Ladenschluss im Ladenbereich auf. Zu einer zweiten Person, die Zeugen gesehen haben wollen, liegt weiterhin keine Beschreibung vor. „Es gab Hinweise, dass auch eine zweite Person dort gesehen wurde, allerdings gibt es dazu bisher keinerlei weitere Informationen“, erläuterte eine Polizeisprecherin.
Zweites Gewaltverbrechen im Landkreis Lichtenfels
Unterdessen kam es laut Polizei in Michelau im Landkreis Lichtenfels zu einem versuchten Raubüberfall auf einen Mann, der bei einer Bank Geld abgehoben hatte. Als er das Gebäude verlassen hatte und ein Stück gegangen war, tauchte vor ihm ein Unbekannter auf und forderte in gebrochenem Englisch Geld. Dabei drohte er mit einem Messer.
Das Opfer setzte sich mit seiner Hundeleine zur Wehr, so dass der Täter flüchtete. Ein weiterer Mann nahm die Verfolgung auf, im Bereich des Friedhofes verlor sich jedoch die Spur. Es soll sich nach Zeugenbeschreibungen um einen Mann mit „arabischem Aussehen“ handeln.