Während die Spritpreise auf breiter Front sinken und Verbrenner-Fahrer für Benzin/Diesel vielerorts wieder Preise in einer Größenordnung wie vor der Energiekrise zahlen, wird der Ladestrom für E-Autos immer teurer! Teilweise steigt die Kilowattstunde an öffentlichen Säulen um bis zu 20 Prozent.
Kein Aprilscherz: In München kostet Strom an Normalladesäulen mit Wechselstrom (AC) ab Samstag 59 statt bisher 49 Cent! Ebenfalls zehn Cent teurer wird das Stromtanken an Schnellladesäulen mit Gleichstrom (DC): Hier werden in der bayerischen Landeshauptstadt ab dem 1. April 79 Cent je Kilowattstunde fällig. Dabei hatte der kommunale Energieversorger die Preise erst vor einem Jahr kräftig erhöht – damals von einheitlich 38 Cent auf 49 Cent an Normal- und 69 Cent an Schnellladestationen. Begründet wird der neuerliche Anstieg mit den Entwicklungen am Strommarkt.
Autofahrer sollten „unbedingt“ am Verbrenner festhalten
Im bundesweiten Schnitt kostete Strom an öffentlichen Ladestationen laut dem Ladesäulencheck des Energieversorgers „Lichtblick“ zuletzt 52 Cent je Kilowattstunde. Von den Entlastungen auf Steuerzahlerkosten aus der sogenannten Strompreisbremse haben E-Fahrer bisher nichts – das Geld fließt direkt an die Betreiber der Säulen. Der Gesetzgeber schreibt nicht vor, die Subvention an die Endverbraucher weiterzugeben.
Für den Ladesäulencheck wurden die Tarife führender Betreiber ausgewertet. Demnach ist das öffentliche Laden eines E-Autos in den meisten Fällen mindestens so teuer wie das Betanken eines Benziners. So kostete der Strom für eine Reichweite von 100 Kilometern laut der Analyse zuletzt durchschnittlich 10,42 Euro an einer AC- und 12,51 Euro an einer DC-Säule. Zum Vergleich: Ein Sechs-Liter-Auto kommt bei gleicher Strecke auf Benzinkosten von 10,47 Euro.
Georg Brasseur, emeritierter Professor der TU Graz für elektrische Messtechnik, sieht für E-Autos keine große Zukunft mehr und rät, „unbedingt“ am Verbrenner festzuhalten. In einem Interview mit dem Wiener „Standard“ prophezeite Brasseur kürzlich: „E-Autos werden genauso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind.“