Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast: Durch einen statistischen Trick in Gestalt einer „Neuberechnung“ des sogenannten Warenkorbes ist die offiziell angegebene Inflationsrate in Deutschland für das Jahr 2022 nachträglich wie von Geisterhand gesunken – und das gleich um einen satten Prozentpunkt!
Im Januar noch hatte das Statistische Bundesamt in Bezug auf die Jahresinflationsrate mitgeteilt, dass die Preise im Durchschnitt des Jahres 2022 im Vergleich zu 2021 um 7,9 Prozent gestiegen seien. Dieses Ergebnis sei aber auf Basis des Warenkorbes Stand 2015 ermittelt worden, betonte die Behörde. Berechnet auf der Basis eines jetzt geltenden neuen Warenkorbes liege die Inflationsrate für das vergangene Jahr nur noch bei 6,9 Prozent.
Hintergrund: Die Inflationsrate in Deutschland wird jeden Monat vom Statistischen Bundesamt anhand des sogenannten Verbraucherpreisindex (VPI) ermittelt. In diesen fließen die Preise von knapp 700 Waren ein – vom Apfel über das Bügel- und Surfbrett bis hin zur Putzfrau.
Die Zusammensetzung dieses Warenkorbes ist jedoch nicht fix. Und, noch wichtiger, die Gewichtung ist es auch nicht. So werden neuerdings u.a. Musik-Streaming-Dienste und E-Book-Reader, aber auch Zahnersatz stärker berücksichtigt, während Preistreiber wie der Faktor Wohnen (Heizung, Miete etc.) in der Gewichtung offenbar abgestuft wurden.
Die hohe Inflation werde durch die Neuberechnung „etwas gedämpft“, gab Stephanie Hirner, Leiterin der Gruppe „Preise“ des Statistischen Bundesamtes, die Statistik-Trickserei zu. Es habe jedoch „keine politischen Vorgaben“ gegeben.
Anmerkung der Redaktion: Das Statistische Bundesamt untersteht der über jeden Zweifel erhabenen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)!