Wegen des großen Rückstaus an nicht entschiedenen Asylanträgen will die britische Regierung künftig Anträge von Migranten aus bestimmten Herkunftsländern im Schnellverfahren abwickeln. Das neue Verfahren soll laut einem Bericht der „BBC“ ohne persönliche Vorsprache erfolgen, sondern nur auf Grundlage eines zehnseitigen Fragebogens auskommen. Grundsätzlich sollen Personen, die ohne gültige Einreiseerlaubnis ins Land kommen – beispielsweise in kleinen Booten über den Ärmelkanal – vom Anspruch auf Asyl ausgeschlossen sein. Allein im vergangenen Jahr überquerten knapp 47.000 Migranten die Meerenge.
Von den geplanten Schnellverfahren betroffen sind dem britischen Innenministerium zufolge zunächst 12.000 Migranten aus Afghanistan, Eritrea, Libyen, Syrien und dem Jemen. London erhofft sich davon eine Entlastung der überfüllten Flüchtlingsunterkünfte im Vereinigten Königreich. Viele Antragsteller müssen inzwischen in Hotels untergebracht werden.
Die Zahl der Migranten, die auf eine Entscheidung über ihren Asylantrag warteten, sei im Dezember mit mehr als 160.000 auf einen vorläufigen Rekord gestiegen, teilte das Innenministerium in London mit.