Italien wird sich nach Aussage der voraussichtlich nächsten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni („Fratelli d‘Italia“) künftig wieder verstärkt um eigene Anliegen kümmern. Das bekräftigte die Wahlsiegerin am Samstag, 1. Oktober, in ihrer ersten öffentlichen Rede nach dem Triumph des Mitte-Rechts-Blocks bei den Parlamentswahlen vor einer Woche. „Italien muss wieder dahin zurückkehren, zuerst seine nationalen Interessen zu verteidigen“, betonte Meloni in Mailand.
Sie kritisierte die ihrer Meinung nach unsolidarische Entscheidung der deutschen Bundesregierung, bis zu 200 Milliarden Euro neue Schulden zu machen, um Verbraucher und Unternehmen von den explodierenden Energiepreisen zu entlasten. Gleichzeitig weigere sich Berlin jedoch, eine europäische Preisobergrenze für Gas zu unterstützen, wie sie Italien und andere Länder fordern.
Die absehbar künftige italienische Regierungschefin beklagte zudem, Rom habe sich bisher von der EU „herumkommandieren“ lassen. Dies werde sich künftig ändern.
Meloni sprach vor Teilnehmern einer Landwirtschaftsmesse in Mailand.