Bei der Wahl in Schweden sah es sehr zur Freude auch der deutschen Mainstream-Medien zunächst nach einem Sieg der Sozialdemokraten um die linke Ministerpräsidentin Magdalena Andersson aus, doch dann drehte sich der Wind:
Am Montagmorgen, 12. September, lag das patriotische Lager unter Führung des konservativen Herausforderers Ulf Kristersson (Sammlungspartei) vorne. Wer den Wahlkrimi gewinnt, dürfte wohl endgültig erst am Mittwoch klar sein. Erst dann seien die Stimmen aus dem Ausland sowie verspätete vorzeitig abgegebene Stimmen ausgezählt, teilte die Wahlbehörde am frühen Montagmorgen der Nachrichtenagentur TT mit.
Erste Prognosen hatten zunächst noch das linksgerichtete Lager von Regierungschefin Andersson in Führung gesehen. Nach Auszählung von etwa der Hälfte der Wählerstimmen schob sich plötzlich der Vier-Parteien-Block aus dem konservativ-patriotischen Spektrum mit einem knappen Vorsprung von 0,9 Prozent nach vorne – auch dank des historisch starken Abschneidens der Schwedendemokraten. Auf dieser Basis errechnet die Wahlbehörde für Kristersson 176 Mandate gegenüber 173 Parlamentssitze für Anderssons.
Alle Vorsitzenden der acht Parlamentsparteien betonten in der Wahlnacht, dass das Rennen noch nicht gelaufen sei. „Wir wissen nicht, wie das enden wird“, sagte Kristersson. Zugleich bekräftigte der Chef der Sammlungspartei seine Bereitschaft, eine neue und tatkräftige Regierung zu führen.